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1. Geschichte des Mittelalters - S. 94

1878 - Mainz : Kunze
94 Zweite Periode des Mittelalters. Darum trennte sich Welf von ihr und wurde von nun an des Kaisers bester Freund und Bundesgenosse, und ihre Die päpstliche Partei wandte sich hierauf an den junaen Köniq Freunde wie- x x ° 9 geiti Hein- Hemrrch und wiegelte ihn gegen den Vater auf. Der meineidige "bvsstfr siegte den Vater, und als derselbe von seinen Leuten schmäh-zum Treu- üu Stiche gelassen worden war und fliehend den Rhein erreicht bruch auf. hatte, schrieb Heinrich V. einen Reichstag nach Mainz aus. Da erscholl die Kunde, Heinrich Iv. nahe mit einem Heere. Der heuchlerische Sohn täuschte den Vater abermals, söhnte sich mit ihm scheinbar aus und lud ihn ein, mit ihm nach Mainz zu gehen. In Bingen erfuhren sie, daß der Bischof den mit dem Bannfluch beladenen Kaiser nicht in die Stadt aufnehmen wolle, darum ritten beide nach der Burg Mit Lug und Böckelheim bei Creuznach. Kaum war Heinrich Iv. innerhalb des Thors, umgarnt Fallgatter und trennte ihn von feinen Begleitern. Der alte Heinrich v. Kaiser ward sofort dem Bischof von Speier übergeben, welcher ihn gar streng hielt, obwohl er nur Gutes von Heinrich empfangen hatte. Am andern Tage erschienen die Erzbischöfe von Mainz und Cöln mit zahlreichem Gefolge, nahmen dem gebeugten Vater die Reichsinsignien ab und bekleideten damit den meineidigen Sohn. Dieser holte seinen Vater ab und führte ihn nach Ingelheim. Mit der Welt und sich zerfallen (fein treues Weib war schon 1087 gestorben) weilte der unglückliche König in seinem unsäglichen Schmerze noch einige Zeit in Ingelheim; da gelang es ihm zu entfliehen. Der Herzog von Lothringen hatte Mitleid mit dem unglücklichen Kaiser und nahm ihn auf; sogar als Heinrich Y. es versuchte, das Osterfest in Lüttich zu feiern, schlug er feinen Vater, denselben zurück. Auch die Stadt Cöln verschloß dem entarteten Sohn 1106 in^ül ^ore- Eben als Heinrich Y. gegen seinen Vater zu Felde ziehen tich stirbt wollte, erlag der alte Kaiser der Last seines Kummers. Er starb zu Lüttich im 56. Lebensjahre (1106) und fand auch im Grabe nicht Ruhe. Der Bischof von Lüttich hatte die Leiche in einer Kirche feierlich beisetzen lassen; auf Befehl des Papstes mußte sie aber wieder ausgegraben und aus eine einsame Insel der Maas gestellt werden. Von da ließ der König den Leichnam seines Vaters nach Speier bringen, wo er von den Bürgern feierlich in der Marienkirche beigefetzt wurde. Grab"ke,E ^^in der Bischof ließ ihn wieder entfernen und in eine ungeweihte Ruhe findet. Kapelle bringen; zu dieser Stätte wallfahrteten die Bürger und Land-leute oft, da der Kaiser ihnen viel Gutes erwiesen hatte. Erst 1111 ward der Bann gelöst, und die Leiche des Kaisers feierlich in die Erbgruft gesenkt. Heinrich Y. regierte bis 1125. Der größte Theil seiner Regierung
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