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1. Geschichte des Mittelalters - S. 106

1878 - Mainz : Kunze
106 Zweite Periode des Mittelalters. entschlossenen Frau, welche zuerst über ihren minderjährigen Sohn Heinrich Iv. die Vormundschaft führte und Kraft und Umsicht bei der Verwaltung des Reiches an den Tag legte. Als die Bischöfe ihr den Sohn raubten, begab sich Agnes nach Frankreich und nahm den Schleier. Wir begegnen ihr 1072 noch einmal in Deutschland, wo sie sich mit dem Herzog Rudolf von Schwaben über die Herstellung der Ruhe und Ordnung berieth; allein sie begab sich bald daraus nach Italien ms Kloster Monte Cassino (1073), wo sie vier Jahre nachher gestorben ist. Bertha, die Bertha, die Gemahlin Heinrichs Iv., war eine Tochter des Mark-tr gtfätoin'"' 9rafen Dtto von Susa. Sie wurde schon frühzeitig verlobt, ohne Heinrichs iv. ihren zukünftigen Gemahl gekannt zu haben. Da Heinrich am Hofe Adalberts von Bremen ein leichtsinniges, frivoles Leben geführt hatte, so mißfiel ihm das züchtige, sittsame und bescheidene Wesen seiner Frau. Kaum war daher die Vermählung vollzogen, so suchte er Vorwände zur Scheidung; allein die Geistlichkeit widersetzte sich der unerhörten Forderung, und Heinrich mußte nachgeben. Verachtet und verhöhnt folgte das treue Weib dem angetrauten Gemahle, wohin er zog, und als er nachher im Banne von allen Freunden verlassen wurde, harrte Bertha treu bei ihm aus, begleitete ihn im Winter 1076 bis 77 unter entsetzlichen Gefahren über die Alpen und vergalt Böses mit Gutem. Auch in Canossa theilte die edle Frau den Kummer ihres Gatten und war ihm jetzt der einzige Trost. Bertha starb schon 1087. Die Geschichte hat wenige Beispiele von so treuer, aufopfernder Liebe, von so gläubigem Gottvertrauen und so bewunderungswürdiger Sittenreinheit ; Bertha bestand den größten Kampf des Herzens siegreich und liebte den, welcher sie gehaßt, verflucht und zu verstoßen gesucht hatte. Sie hinterließ zwei Söhne, Conrad und Heinrich V. Nach Berthas Adelheid Tod hatte Heinrich Iv. eine russische Fürstin Adelheid geheiratet; allein von'^emrich. *>a sie sich mit ihrem Gemahle entzweite, begab sie sich in ein Kloster und trat 1095 auf der Kirchenversammlung von Piacenza als Klägerin gegen den Kaiser auf. Sie war eine Freundin der Gräfin Mathilde von Toskana und durch diese dem Papste Urban Ii . empfohlen worden. Adelheid starb im Kloster. Mathilde von Eine der angesehensten und einflußreichsten Fr tuen jener Zeit war F^undiii'des die Gräfin Mathilde von Toskana, welche es sich zur Lebensaufgabe Papstes gemacht zu haben schien, das Ansehen Gregors und der Hierarchie ®regor, m-t ^ren Schätzen zu heben und zu stützen. Mathilde, eine Tochter des Markgrafen Bonifaeius von Toskana, war 1046 geboren. Sie vermählte sich zwar mit Gottfried (Gozelo) dem Buckligen, einem Sohne des Herzogs von Lothringen, lebte aber, getrennt von ihrem Gemahle,
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