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1. Geschichte des Mittelalters - S. 111

1878 - Mainz : Kunze
Von der Begründung des päpstlichen Uebergewichtes rc. 111 zählte das Heer Gottfrieds 100,000 wohlgewappnete Ritter, 300,000 auserlesene Streiter zu Fuß; ein ungeheures Gefolge von Weibern und Kindern, Mönchen und Priestern bildete den Troß. Unter vielen Kämpfen mit türkischen Reiterabtheilungen, unter Entbehrungen und Leiden aller Art erreichte das Christenheer die syrische Haupstadt An-tiochia, während Gottfrieds Bruder Balduin das Fürstentum Edefsa am Euphrat theils durch Kauf, theils durch Gewalt an sich brachte und gleichsam eine schützende Vormauer des heiligen Landes errichtete. Neun Monate belagerten die Kreuzfahrer Antiochia. Durch Bohemund von Tarent, den ein Verräther unter den Türken an einer Strickleiter in der Nacht heraufkommen ließ, ward die Stadt genommen und besetzt; allein schon am dritten Tage erschien der Sultan von Mosul, Kerboga, Kämpfe um mit einem bedeutenden Heere und belagerte die Christen in Antiochia. 2tnt,0^ia-Die Not derselben stieg aufs höchste, ihr Muth sank. Viele flohen. Andere gingen zu den Türken über und verleugneten ihren Glauben. Da kam unerwartete Hülfe. Ein Priester aus der Provence, Petrus Bartholomäus, erzählte, der Apostel Andreas sei ihm viermal im Traume erschienen und habe ihm gezeigt, wo in der Kirche Petri die Lanze vergraben liege, mit welcher die Seite des Heilands durchstochen worden sei. Die Lanze fand sich. Beim Anblicke derselben faßten die Christen neuen Muth, machten einen Ausfall und erstürmten das Lager Kerboga's. Die Türken flohen. Erst ein ganzes Jahr nachher langten die Kreuzfahrer vor Jerusalem an; die Fürsten hatten über den Besitz von Antiochien gestritten und in Streifzügen Zeit und Kräfte vergeudet. Am 6. Juni 1099 Belagerung erblickten sie endlich von einer Anhöhe bei Emaus die heilige Stadt; sie fielen auf die Kniee und dankten Gott für diese Gnade. Alle lem 1099. Mühsale und Entbehrungen, die sie erduldet, waren vergessen. Bei der ungeduldigen Kampfeslust ward schon nach wenigen Tagen ein allgemeiner Sturm gewagt und die erste Ringmauer erobert; allein der gänzliche Mangel an Belagerungsgeräth zwang sie zur Umkehr. In einem Gehölze bei Bethlehem fanden die Pilger Holz zu Sturmleitern und Mauerbrechern. Jeder half und wußte kaum sich selbst zu genügen, um das große Ziel zu erreichen. Es trat aber bei einer unerträglichen Hitze ein peinigender Durst ein; alle Quellen waren versiegt, der Bach Kidron vertrocknet, und nur die einzige Quelle Silos spendete ungenießbares, salziges Wasser. In dieser Not erschien eine genuesische Flotte mit reichlichen Vorräthen aller Art und trefflichen Werkleuten. Ein neuer Sturm ward versucht, aber abgeschlagen. Am folgenden Tage wurde derselbe mit aller Kraft erneuert; unter dem Rufe: Gott will
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