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1. Geschichte des Mittelalters - S. 135

1878 - Mainz : Kunze
Von der Begründung des päpstlichen Uebergewichtes 2c. 135 dem Kaiser Unglauben, Gotteslästerung und Ketzerei vor und verglich ihn (Offenbarung Joh. 13) dem Thiere mit Bärenfüßen und Löwenrachen, wogegen der Kaiser den Papst den großen Drachen und Antichristen nannte. Um vor dem kaiserlichen Arme sicher zu sein, berief Innocenz Iv. eine Kirchenversammlung nach Lyon (1245), wo er vor einer reichen Zuhörerschaft den Kaiser verfluchte und seiner Würde ent- Uli^,!eibnei: setzte. Sobald Friedrich dies vernahm, rief er im höchsten Zorne aus: entfett. „Mich hat der Papst und seine Versammlung abgesetzt? Bringt mir her meine 7 Kronen, damit ich sehe, ob ich sie wirklich verlor!" Man brachte sie herbei, die deutsche Königskrone, die römische Kaiserkrone, die eiserne von Lombardien, die Kronen von ©teilten, Burgund, Sardinien und Jerusalem. „Noch habe ich sie," rief Friedrich aus, „und kein Papst, kein Concil soll sie mir ohne blutigen Kampf rauben!" Der Papst bot die Kaiserkrone dem Bruder des französischen Königs Der Bann-Ludwigs Ix. an. Allein Ludwig schlug sie für seinen Bruder mit umville,?m folgenden Worten aus: „Nach welchem Rechte kann der heilige Vater Frankreich einen so großen Fürsten, der keinen über sich hat, verdammen und absetzen? Er ist gegen uns stets ein treuer Nachbar gewesen, und wir haben nicht gesehen, daß er etwas wider die Religion gethan habe." Ein Prediger in Paris, welcher den Bann von der Kanzel verlesen mußte, that dies mit folgenden Worten: „Daß zwischen dem Papste und dem Kaiser Streit ist, wissen wir: wer aber Recht hat, wissen wir nicht. Mir ist befohlen gegen den Kaiser den Bann zu sprechen. Ich spreche ihn hiermit gegen den, aus dessen ©eite die Schuld ist; dem Unschuldigen gebe ich die Absolution." In Deutschland kehrte sich keiner der weltlichen Fürsten an den Die Gegen-Bannsluch, welchen der Papst ausgesprochen hatte; dagegen wählten ^asp^vm? einige geistliche Fürsten den Landgrafen von Thüringen, Heinrich Raspe, Thüringen zum Kaiser und krönten ihn zu Aachen. Allein trotz aller Bestrebungen des Papstes, dem sogenannten Pfaffenkönig Geltung und Ansehen zu verschaffen, ward Heinrich verlacht und verachtet. Von Konrad, Friedrichs Sohn, hart bedrängt und bei Ulm schwer verwundet, zog er sich aus seine Wartburg zurück, wo er 1247 an seiner Wunde starb. Auch der zweite Gegenkaiser, Wilhelm von Holland, konnte nicht zu Ansehen >md Wilhew, im Reiche gelangen. Unter ihm mehrte sich das Faustrecht übermüthiger Raubritter, es wurden Reichslande und Privilegien verpfändet und ver- sehen, schenkt, die hohenstausischen Erbgüter in Schwaben treulosen Vasallen preisgegeben. Noch schlimmere Erfahrungen machte Friedrich im Kriege mit den Lombarden. Hier hatten die belagerten Bologneser ihm empfindliche Verluste beigebracht und seinen heldenmütigen Sohn Enzio
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