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1. Geschichte des Mittelalters - S. 138

1878 - Mainz : Kunze
138 Dritte Periode des Mittelalters. ihm eine neue Welt. Auch Freundschaft und Liebe folgten und beglückten ihn im Kerker. Pietro Asinelli, ein fröhlicher, geistreicher Jüngling, ward sein treuer Herzensfreund, Lucia Viadagola, die schönste unter den Töchtern Bolognas, wurde durch die zartesten Bande der Liebe an ihn gefesselt. Nach Konradins Tod (1268) erwachte in Enzio die Sehnsucht nach Freiheit und Rache. Allein ein Versuch in einem ein veruil- Fasse den finstern Kerkermauern zu entrinnen mißglückte durch eine Fluchtversuch, verräterische Locke seines Haupthaares, welche aus dem Spundloch hervorhing. Enzio wurde seitdem in strengem Gewahrsam gehalten, bis er nach zweiundzwanzigjähriger Hast verschied (1271). Sein Grab befindet sich in der Dominikanerkirche zu Bologna und ist durch eine gekrönte Bildsäule von Marmor und eine Inschrift kenntlich. ^oos^Mar^ Kurz vorher war Enzios Stiefschwester in Kummer und Elend garetha's, verschieden. Margaretha war Albrecht dem Unartigen von Thüringen vermählt und lebte anfangs glücklich und hochgeehrt, denn sie war Mutter von drei Söhnen, Friedrich, Heinrich und Diezmann. Allein später bemerkte sie, wie die Liebe ihres Gemahls erkaltete, wie derselbe sie auf jede Weise kränkte und dem Hoffräulein Kunigunde von Eisenberg nachsetzte. Pflichtvergessen suchte sich Albrecht seiner treuen Gemahlin zu entledigen und bestach einen Diener, daß er als Teufel verkleidet in der Nacht Margaretha besuchen und erdrosseln solle. Der treulose Knecht, von heftigen Gewissensbissen gepeinigt, zögerte mit der der Gemahlin Ausführung des Versprechens. Endlich von Albrecht gedrängt, schlich ^unasjenfer sich zu der Fürstin, fiel ihr zu Füßen und bat um Verzeihung. Margaretha vernahm mit Staunen und Entrüstung den Mordplan und erkannte die kalte Notwendigkeit zu entsliehen. Noch einmal ging sie in ihrem unsäglichen Leid zu ihren Kindern ans Bett und küßte sie. Der Schmerz der Trennung überwältigte die unglückliche Mutter so sehr, daß sie ihrem Liebling Friedrich heftig in die Wange biß und demselben ein bleibendes Mal aufdrückte, wovon er den Beinamen Friedrich mit der gebissenen Wange führt. An Stricken ließ sich die Kaisertochter noch in der nämlichen Nacht die Wartburg herunter. Der verkleidete Diener folgte ihr. Hülslos durchirrte Margaretha das Land und erlag im Weißfrauenkloster zu Frankfurt ihrem Grame. Manfreds Nach Konrads Iv. Tod (1254) wollte der Papst das Königreich 'statten m beider Sicilien an sich ziehen, welches Manfred bisher so treulich gehütet hatte. Allein es gelang dem Papste vorerst nicht. Manfred hatte sich mit Rom auszusöhnen gesucht und sich nachgiebig bewiesen, allein der Papst strebte unverrückt nach dem Ziele, die Macht der Hohenstaufen in Unteritalien zu brechen. Manfred ward mit dem
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