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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 40

1876 - Mainz : Kunze
40 Erste Periode der neueren Geschichte. und Besannt, den ich geliebet und gelobt habe. Ich Bitte Dich, mein Herr Jesu Christ, laß Dir meine Seele Befohlen sein. O himmlischer Vater, obschon ich biesen Seib lassen und aus biesem Men hinweg-geriffen werben muß, so weiß ich boch gewiß, daß ich Bei Dir ewig Bleiben und aus Deinen Hänben mich Niemanb reißen kann." Man reichte ihm Arzneien; allein er würde still. Da rief ihm Dr. Jonas Zu: „Ehrwürbiger Vater, wollet Ihr auf die Lehre Jesu, wie Ihr sie geprebigt habt, auch sterben?" Er antwortete noch vernehmlich „Ja" und verschieb so sanft, daß die Umstehenben glaubten, er schlummere nur. Ein Eilbote brachte dem Kurfürsten die Trauerbotfchaft. Dieser ließ den Leichnam nach Wittenberg Bringen und in der Schloßkirche beisetzen. Ein ungeheurer Leichenzug geleitete die irbische Hülle Luthers von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt. Philipp Melanchthon hielt eine ergreifenbe Rebe zu Ehren des verglichenen Freunbes. Luther, welcher ein Alter von 62 Jahren erreicht hatte, hinterließ eine Wittwe und brei Söhne. Bei ihm hat sich der ©runbcharafter des deutschen Gemüthes, ©rabheit, Treue und Redlichkeit, recht lebendig beurkundet. Seine Derbheit und Heftigkeit in seinen Streitschriften sinbet Entschuldigung in der Denk- und Rebeweise seiner Zeit, in der Ratut des schwierigen Reformationswerkes und in feiner kräftigen, gefunben Phantasie. Ueber feine unermübete Thätigkeit muß man staunen; 22 Folianten seiner Schriften, feine Prebigten, Lieber, die afabemifchen Vortrage, Reifen und Briefe bezeugen am besten, wie außerorbentlich fleißig er war. Wie heiter und freunbüch Luther im .streife der Familie lebte, das wollen wir an einer andern Stelle mittheilen. närt gegen 28- d^ärz 1546 eröffnete der Kaiser den Reichstag zu Re- ungehorsame gensburg. Nur wenige protestantische Fürsten hatten sich persönlich " selbst eingefunben, und auf Befragen, wem die Kriegsrüstungen des Kaisers gelten sollten, erklärte Karl, er wolle nur gegen die ungehorsamen Stänbe nach seiner kaiserlichen Macht verfahren. Ohne Zweifel erblickte er in der hoppelten Weigerung der Protestanten, weber das Coneil noch den Reichstag beschicken zu wollen, eine Auflehnung gegen seinen kaiserlichen Willen. Daburch aber, daß der Kaiser den brohenben Krieg nicht als einen Religionskrieg barstellte, gelang es ihm sogar, einige protestantische Fürsten für sich zu gewinnen, den Herzog Moritz von Sachsen und die branbenburgischen Markgrafen Johann von Küstrin an Moritz von und Albrecht von Baireuth. Moritz von Sachsen hatte, ohne Mitglied marinen einen des Schmalt'alfrifchen Bunbes zu sein, die evangelische Lehre in seinem ' stallt Lanbe Beförbert. Er war ein ritterlicher Herr und hatte sich im Tür-
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