Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte der neueren Zeit - S. 80

1876 - Mainz : Kunze
80 Erste Periode der neueren Geschichte. sie werden es vor Gott verantworten müssen. Ich will für meine Person ehrbar, christlich, treu und aufrichtig handeln, und wenn ich das Xiirfejifne e. ^ bekümmere ich mich um diese böse und heillose Welt gar nicht." Maximilian hatte, wie sein Letter, blutige Kämpfe mit den Türken zu bestehen. 1566 war der Sultan Soliman nach Ungarn gekommen und hatte die Feste Szigeth belagert, welche der Graf Zriny aufs heldenmütigste vertheidigte?) Zriny konnte sich nicht länger halten; er that einen Ausfall und starb den Heldentod. Sobald die Türken eindrangen, hielt einer seiner Freunde die brennende Lunte ins Pulverfaß und sprengte sich und die Feste mit Tausenden von Türken in die Luft (1566). 3576-1612 Rudolf Ii. war schon bei Lebzeiten des Vaters zum römischen Könige gekrönt worden. Er hatte längere Zeit am Hofe Philipps Ii. gelebt und dessen Unduldsamkeit und Vorliebe für die Jesuiten angenom-“2“ Regierung überließ er seinen Räthen und Günstlingen, Reich, während er sich selbst in seinem Studirzimmer zwischen Retorten und Globen gelehrten Studien hingab, Alchymie trieb und mit den berühmtesten Astronomen, Tycho de Brahe und Joh. Kepler, den Lauf der Gestirne besprach. Auf Gemmen, Gemälde, Alterthümer, seltene Pflanzen und schöne Pferde verwandte er große Summen. Er ging stundenlang in den Ställen auf und ab. Mancher Gefandte, welcher dem Kaiser ein Gesuch vorzutragen hatte, mischte sich unter die Stallund Reitknechte, um Gehör zu bekommen. Er alterte freudelos zwifchen seinen Schätzen ohne Freund und Frau, ohne Frieden und Frohsinn in der Brust. Bei seiner Thronbesteigung herrschte in Deutschland die protestantische Lehre vor. Allein die Uneinigkeiten unter den Protestanten und die Thätigkeit der Jesuiten änderten dies "Verhältnis gar Ää bald zum Nachtheil der Reformation. Die Bekenner der Augsburger theranern u. und helvetischen Eonsession haderten um einzelne Lehrsätze, bekämpften einander in Schriften und predigten, verfluchten und verdammten sich gegenseitig. Man fühlte das Bedürfnis größerer Einigung, da der /stind sich nicht sorgloser Ruhe hingab. Auf einer Zusammenkunft theologischer Lehrer zu Kloster Bergen bei Magdeburg (1577) wurde nach dem Entwürfe des gelehrten Tübinger Professors Jakob Andrea eine Bekenntnisschrist zu Stande gebracht, die Concordien- oder Ein-trachtssormel, welche zwar von Kursachsen, Kurpfalz, Brandenburg und vielen Reichsstünden unterschrieben, aber von vielen lutherischen Stän- *) Theodor Körner hat diese Begebenheit zu seinem Trauerspiel „Zriny" benutzt.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer