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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 84

1876 - Mainz : Kunze
84 Erste Periode der neueren Geschichte. nanb^ifp katholischen, willenskräftigen Erzherzogs Ferdinand durchzusetzen. In dessen Nach-Prag empfing derselbe (1617) die Krone, nachdem er die Freiheiten stimmt* Böhmens beschworen und das Gelübde abgelegt hatte, während der Lebensdauer des Kaisers Matthias in keiner Weise in die Regierung des Landes einzugreifen. Bald nachher wurde Ferdinand zum Könige von Ungarn gekrönt. §. 5. See r ; Itieg 1618-1648. 1. Veranlassung. rejng™ bei Unter Kaiser Matthias brachte die feindliche Haltung der katho-Majestäts- lischen Partei den Krieg zwischen Protestanten und Papisten endlich Böhmen zum Ausbruch. Die Veranlassung war folgende: Die protestantischen Bewohner von Braunau hatten den Bau einer Kirche begonnen; der Abt von Braunau aber erwirkte von der Regierung zu Prag den Befehl, den Bau einzustellen. Ferner ließ der Erzbischof von Prag eine im Bau begriffene protestantische Kirche zu Klostergrab bei Teplitz niederreißen. Die protestantischen Stände wandten sich mit einer Beschwerdeschrift an den Kaiser, welcher sich gerade in Preßburg befand, und erhielten harten Bescheid. Ein zweites Schreiben des Kaisers steigerte die darüber entstandene Aufregung, besonders da man die in Abwesenheit des Kaisers eingesetzte und aus sieben Katholiken und drei Protestanten bestehende Statthalterschaft für die Urheber des Schreibens hielt. Es wurde beschlossen, die Statthalter zur Rede zu stellen. Die protestantischen Stände zogen deshalb bewaffnet und von einer großen Schaar Knechte begleitet, unter Führung des alten hochgeachteten Grafen Matthias von Thurn, dem der Kaiser eben das Amt eines Burggrafen abgenommen hatte, nach dem Schlosse in Prag, wo vier Statthalter mit dem Schreiber Fabricius versammelt waren. Es waren Diebold von Lobkowitz, Adam von Stiernberg, Martinitz und Slawata. Man waltthäi^- fwgte, ob sie das kaiserliche Schreiben veranlaßt hätten. Da die Räthe feiten zur keine entschiedene Antwort gaben und einige sich trotzig und verächtlich benahmen, so warf man die verhaßtesten, Martinitz und Slawata und den Schreiber Fabricius, 60 Fuß hoch aus dem Fenster. Glücklicher Weise fielen alle drei auf einen Kehrichthaufen und kamen mit kleinen Verletzungen davon (1618). Es war vorauszusehen, daß diese Vergewaltigung kaiserlicher Räthe geahndet werden würde; darum waffneten sich die Protestanten, wählten 30 Directoren zur Verwaltung und jagten die Jesuiten zum £ande hinaus. Nur wenige böhmische Städte blieben dem Kaiser treu ; 6541
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