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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 110

1876 - Mainz : Kunze
110 Erste Periode der neueren Geschichte. Site?§toevftem Schon oben wurde mitgetheilt, daß Karls V. Schwester Jsabella der neuen Lehre treu anhing und sein Bruder Ferdinand den Augsburger Religionsfrieden aufrecht erhielt. Aus Luthers Briefen ersehen wir, daß auch Maria, eine andere Schwester Karls (sie war Königin von Ungarn und hatte ihren Gemahl in der Schlacht bei Mohacz gegen die Türken verloren) der neuen Lehre zugethan war. In einem Briefe an sie vom 1. November 1525 drückt Luther seine Freude aus, daß sie Interesse am Evangelium nehme. Er empfahl ihr die Bekenner der neuen Lehre zum Schutze gegen die mächtigen Bischöfe und widmete ihr mehrere Psalmen. Auch an die Kursürstin Sibylla, die Ge- ^achstnfi554. mahlin Johann Friedrichs von Sachsen, richtete Luther mehrere Briefe. Sie war eine äußerst wohlthätige und fromme Frau, welche von Luther selbst in der Auslegung der heiligen Schrift unterwiesen wurde. Als ihr Gemahl 1547 in kaiserliche Gefangenschaft gerieth, um fünf Jahre seiner Freiheit beraubt zu bleiben, bat sie den Kaiser fußfällig um Freilassung des Kurfürsten. In Trauerkleidern begab sie sich nach Weimar, als ihre Bitte unerhört blieb, und legte sie nicht wieder ab. Um ihren Gemahl unterstützen zu können, verkaufte sie ihren Schmuck. Bibel, Gebetbuch und Spinnrocken waren ihr bleibender Hausrath, ihre Wohnung eine einfache Stube. Mit Geduld und Ergebung in den Willen der Vorsehung ertrug sie die ihr auferlegte Prüfung. Sie erlebte noch die Freilassung ihres Gemahls und starb 1554. In ihr verloren die Armen eine treue Mutter und Wohlthäterin; ihr Gemahl folgte ihr zehn Tage später in den Tod. S@rumba(T ^er bedeutendsten Frauen jener Zeit war Argula von Grum- Grum ach eine geborene Freiin von Stauffen (geb. 1492, gest. 1554). Ihr Vater hatte dem zehnjährigen Kinde eine deutsche Bibel geschenkt und sich an der Ausbrectung der Reformation lebhaft betheiligt. Den protestantischen Bürgern von Regensburg gestattete er auf seinem Landgute dem Gottesdienste beizuwohnen; er schenkte ihnen später sein Haus zu Regensburg, um darin Predigt und Abendmahl zu halten. Argula war ein schönes und geistvolles Mädchen und heiratete den Freiherrn von Grumbach. Als sie Wittwe geworden war, zog sie sich ganz von der Welt zurück und lebte fortan nur dem Studium der Bibel und der Schriften Luthers, mit welchem sie seit 1524 in Briefwechsel stand. Da sie sich eines wegen seiner Anhänglichkeit an Luthers Lehre verfolgten Studenten von Ingolstadt annahm und dessen Freilassung von Dr. Eck verlangte, so geboten ihr der Herzog Wilhelm von Baiern und ihre Verwandten, sie solle sich nicht mehr in theologische Händel mischen. Allein Argula erwiderte, sie werde jegliche Schmach, die
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