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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 150

1876 - Mainz : Kunze
150 Zweite Periode der neueren Geschichte. die Einführung eines portugiesischen Jesuiten als persischen Gesandten, eine unerwartete Wendung nahm. Ludwig empsing denselben mit ungewöhnlichen Ehrenbezeigungen und überhäufte ihn mit Beweisen seiner Gnade, bis er den Betrug merkte. Der König ward von Tag zu Tag schwächer und schien seinem Ende nahe zu sein. Früher umgeben von einem zahlreichen Personale, war er jetzt einsam und verlassen. Sein Tod Frau von Maintenon und der königliche Beichtvater le Tellier i7i5. ließen sich trotz des Wunsches ihres Herrn nicht mehr sehen, da sie den muthmaßlichen Regenten, den Herzog von Orleans, fürchteten. Rur von zwei Aerzten gewartet, starb er nach schwerem Kampfe am 1. September 1715 morgens acht Uhr. §. 11. " " ' unts Mmeifen. 1. Peter der Große und feine Vorgänger. Das gewaltige russische Reich war lange Zeit der Tummelplatz «ei* Tn'^dc ar^er un^ turanischer Völkerstämme gewesen, welche sich von Vieh-ner Entste- 3ucht und Jagd nährten und in die europäischen Angelegenheiten nicht Gnmcfi'un Zugriffen. Um die Mitte des 9. Jahrhunderts waren die Normannen, dort Waräger genannt, an den Küsten der Dftfee gelandet und hatten sich die Gegenden vom finnischen Golf bis zurrt weißen Meere erobert, wo das stammverwandte Volk der Russen wohnte. Zwar wurden sie noch einmal von den Slaven verdrängt, aber bald zur Schlichtung innerer Streitigkeiten zurückgerufen. Sie erhielten nun die Herrschaft über das Land nach dem Wunsche der Slaven, und ihr streitbarer Fürst Rurif gründete 862 das russische Reich, welches feinen Sitz in Häuft Nurik Nowgorod am Jlmen-See hatte. Rurik ward der Stammvater eines \2-ma Fürstenhauses, welches bis 1598 über Rußland herrschte. Seine Nach-folger verlegten ihre Residenz nach Kiew und trotzten dem griechischen Kaiser einen Tribut ab. Wladimir der Große (980—1015) erzwang sich sogar die Hand einer griechischen Kaifertochter, einer Schwester Theophania's, welche den deutschen Kaiser Otto Ii. geheiratet hatte, und ließ sich taufen (988). Er führte das Christenthum nach dem .Sehrbegriffe der griechischen Kirche ein und erhob es zur Landesreligion. Die Theilung des Reiches unter die zwölf Söhne Wladimirs führte innere Kriege herbei, und die von Wladimir angeordneten Großfürsten zu Kiew waren nicht mächtig genug, das Ganze zusammen zu halten. Die Zwistigkeiten im Innern dauerten über 200 Jahre fort bis zur Eroberung des ganzen Reiches durch die Mongolen. Erst als diese ^
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