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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 151

1876 - Mainz : Kunze
Vom westfäl. Frieden bis zur ersten französischen Revolution. 151 in sich selbst zerfielen, gelang es dem Großfürsten Iwan Wasiljewitsch von Moskau (1462—1505), wohin sein Großvater nach Kiews Eroberung durch die Litthauer die Residenz verlegt hatte, sein Reich wieder zu befreien, Nowgorod, die reiche Hansastadt, welche sich eine republikanische Verfassung gegeben hatte, zu erobern und sein Land zu vergrößern. Mit Erfolg weckte er unter seinem rohen Volke die ersten Keime europäischer Bildung, indem er Handwerker und Bauleute aus Deutschland und Italien kommen ließ. Er legte zum Schutze seiner Hauptstadt Moskau eine Citadelle, den Kreml, an und setzte die Einheit und Unteilbarkeit des russischen Reiches fest. Sein Enkel, Iwan der Schreckliche, legte sich zuerst den Titel Czar oder Selbstherrscher aller Reußen bei, eroberte Kasan und Astrachan und errichtete eine Schützenschar, die Strelitzen, welche für die spätere Geschichte von großer Bedeutung wurden. Mit Iwans Sohn Feodor I. starb 1598 der männliche Stamm des Hauses Rurik aus. Es folgten innere Kriege, da mehrere Betrüger, „die falschen Demetrius", sich für den lange zuvor getödteten Bruder Feodors, Demetrius, ausgaben, bis ^ Sroma, endlich 1613 die Großen des Reiches den 17 jährigen Bifchofsfohn ndto. Michael Romanow auf den Thron beriefen. Er und fein Sohn Alexei förderten des Reiches Wohlfahrt durch treffliche Einrichtungen und Gesetze, welche die nächsten Nachfolger, Feodor Ii. und Peter der Große, noch vermehrten. Als Feodor Ii. 1682 starb, hinterließ er einen Bruder Iwan, ^^bstam-eirte Schwester Sophia und einen Halbbruder Peter. Die Krone hatte Jugendge-Feodor mit Uebergehung des geistesschwachen Iwan seinem noch im-mündigen Halbbruder Peter bestimmt, wozu auch die geistlichen und weltlichen Großen ihre Einwilligung gaben. Allein Sophia, eine ebenso häßliche als herrfchfüchtige und verschmitzte Frau, welche sich zurückgesetzt glaubte, verbreitete das Gerücht, Peter habe den Iwan ermordet und wolle die Strelitzen auslösen. Diese erregten einen bewaffneten Aufstand und töbteten mehrere Glieder der Familie Narifchfin. *) Da trat Iwan unter die rasende Menge und nahm die Czarenwürde in Gemeinschaft mit feinem Bruder Peter an, wie die Strelitzen wollten. Iwan und Peter wurden gemeinschaftlich gekrönt, und da beide minderjährig waren, so übernahm Sophia die Regentschaft. Die Strelitzen, meist Adelige, fingen an der Regentin lästig zu werden. Sie glaubten sich von ihr nicht hinreichend belohnt und beschlossen, die kaiserliche Familie zu vernichten. Der Hof flüchtete nach dem Kloster Trozkoi. *) Peters Mutter hieß Natalia Narischkm.
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