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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 224

1876 - Mainz : Kunze
224 Dritte Periode der neueren Geschichte. und iehrte über den Rhein zurück. Da der König von Sardinien sich den Verbündeten angeschlossen hatte, so nahmen ihm die Franzosen Ntzza und Sardinien weg. 'toi^bom1' Tke Jakobiner, durch die Siege ihrer improvisirten Krieger, Nationrlcon- mtt der kältesten Todesverachtung pfeifend und singend sich in L«5terba§ @etx)Ü^ bei' schlachten gestürzt hatten, noch kühner gemacht, leiteten nun, um Ludwig aus das Schaffet zu bringen, einen Prozeß gegen denselben ein. Sie klagten ihn des Verrathes und der Verschwörung gegen Frankreich an. Die Häupter der Jakobiner, Robespierre, Danton, Marat, Pethion und Andere, forderten nach dem ersten Verhöre, in welchem Ludwig auf eine lange Anklage bezüglich des thut zur Last gelegten heimlichen Einverständnisses ruhig und klar geantwortet hatte, man solle augenblicklich das Todesurtheil aussprechen; allein die Girondisten setzten es durch, daß dem Könige zuvor ein Rechtsbeistand gewährt wurde, welcher ihn vertheidigen solle. Ludnng wählte sich den berühmten Rechtsgelehrten Tronchet; ein früherer Minister, Malesherbes, schon in hohem ©reifenalter, bot ihm freiwillig seine Dienste an, und beide nahmen den jungen talentvollen Deseze zum Gehilfen. Am 26. Dezember wurde der König nebst feinen Vertheidigern vor den Convent gefordert. Malesherbes konnte vor Rührung nicht sprechen; aber Deseze schilderte die Unschuld des Königs mit solcher Klarheit und Beredsamkeit, daß ein günstiger Erfolg erwartet wurde. Allein der Tod des Königs war von den Jakobinern schon im voraus beschlossen worden. Der Kampf der Parteien über die Art und Weise der Verurtheilung währte mehrere Tage und Nächte. Das bestehende Gesetz, nach welchem ein Angeklagter nur durch zwei Drittel der Stimmen zum Tode verurtheilt werden konnte, wurde aufgehoben und die einfache Stimmenmehrheit festgesetzt. So fetzten es denn die wüthenden Jakobiner durch, daß König Ludwig Xvi. durch eine Mehrzahl von 5 Stimmen (366 stimmten für, 361 gegen die Todesstrafe) zum Tode verurtheilt wurde. Malesherbes überbrachte dem Könige den fürchterlichen Spruch, indem er sich ihm unter einem Strom von Thränen zu Füßen warf. Ludwig verlor feine Fassung nicht und antwortete: „Nun gut, so bin ich doch nicht länger mehr in Ungewißheit!" und guilloii- Der Tag der Hinrichtung, der 21. Januar 1793, nahete heran. irtuarmx793. Nach einem herzergreifenden Abschied von seiner Familie trat Ludwig Xvi., welcher für die Sünden feiner Vorgänger büßen mußte, in christlicher Demuth und Gottergebenheit den letzten Gang an. Ihn begleitete der Priester Edgeworth. Auf dem Blutgerüste angelangt, wollte er noch
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