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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 240

1876 - Mainz : Kunze
240 Dritte Periode der neueren Geschichte n^nta^em *ene§ bekannte Dekret, wonach er Großbritannien in Blokadezustand 1806. erklärte, allen Handel und Briefwechsel mit England verbot und alle englischen Waaren (schon in Leipzig hatte er für 60 Millionen englische Waaren wegnehmen lassen) für gute Prise erklärte. Durch spätere Erlasse wurde das tyrannische System der Continentalsperre noch weiter ausgebildet. König Friedrich Wilhelm Iii. suchte von Königsberg aus durch liert Preußen große Opfer den Frieden von Napoleon zu erlangen; allein da dieser Aeinei7es i^mer härtere Bedingungen stellte, so sah sich der König zur Fortsetzung Gebietes des Krieges genöthigt und schloß mit dem Kaiser Alexander von Rußland ein Bündnis. Hinter der Oder vereinigten sich beide Heere, und nach einer zweitägigen mörderischen Schlacht bei Eilau (1807) rühmten sich beide Parteien des Sieges, zogen sich aber beide zurück. In der folgenden Schlacht bei Friedland siegte jedoch Napoleon so entscheidend, daß Rußland Friedensanträge stellte. Auf einem Floße mitten im Niemen, unweit der für neutral erklärten Stadt Tilsit, kamen zuerst die beiden Kaiser und später auch der König zu einer Unterredung zusammen. Hier ward ein für Preußen empfindlicher Friede zu Stande gebracht, wonach es alle feine Besitzungen zwischen Rhein und Elbe und alle seit 1772 gewonnenen polnischen Länder abtreten mußte, an den Königben erfteren biibete Napoleon das Königreich Westfalen, zu dem noch Jerome von Kurhefsen und Braunschweig gezogen wurden, mit der Hauptstadt Cassel imd^an^den und Gelehnte damit seinen Bruder Jerome, aus den letzteren das Groß-Klnig von herzogthum Warschau, welches der König von Sachsen empsing. Ruß-Satten, ^nd erkannte die Brüder Napoleons als Könige, sowie den Rheinbund als zu Recht bestehend an und entblödete sich nicht durch ein von Preußen losgerissenes Stück, das Gouvernement Bialystock, sich zu bereichern. Die vergeb- In Tilsit war auch die edle Königin Louise erschienen. Sie llngmbe?= fottte versuchen den gewaltigen Gebieter Europas zu milderen Gesinnungen Königin gegen Preußen zu bestimmen. „Was mich dieser Schritt kostet", schrieb ^Preußen" batna^ ™ ihr Tagebuch, „weiß mein Gott allein; denn wenn ich biesen Mann nicht geradezu hasse, so betrachte ich ihn doch als den, welcher meinen Gemahl und das preußische Volk ins Elend gebracht hat. Gegen ihn höflich und artig zu sein, wird mir höchst schwer werden; aber man fordert diese Selbstverleugnung von mir, und ich bitx es schon gewohnt, Opfer zu bringen." Ihre Fürsprache war vergeblich ; Napoleon ließ sich nichts, nicht einmal die Festung Magdeburg, abdringen. Die Königin schrieb nach dem verhängnisvollen Friedensschlüsse von Tilsit an ihren Vater die prophetischen Worte: „Wir blei-
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