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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 281

1876 - Mainz : Kunze
Von der ersten französischen Revolution bis zur Gegenwart. 281 welche im Parlamente und im Volke herrschten, nur dazu dienten, das Ansehen der Versammlung zu mindern und die Macht der Fürsten aufs neue zu kräftigen. Zuerst brach Preußen mit dem Parlamente durch den Vertrag zu Malmö, welchen es ohne dessen Genehmigung mit Dänemark abgeschlossen hatte. Die Herzogtümer Schleswig und Holstein, von denen das letztere dem deutschen Bunde angehörte, waren Schleswig nämlich durch den gemeinsamen Herrscher aus dem Hause Oldenburg Holsteins mtt mit Dänemark vereinigt gewesen, hatten aber eine abgesonderte deutsche ®anetnaif-Verwaltung gehabt. Da König Christian Viii., welcher nur einen kinderlosen Sohn Friedrich Vii. hatte, voraussah, daß nach dessen Ableben der Thron an die nächsten weiblichen Verwandten fallen werde, während in den Herzogtümern nur die männliche Seitenlinie der Herzöge von Augustenburg successionssähig war, so erklärte er in dem berühmten offenen Briefe, daß die in Dänemark gültige Erbfolge künftig auch in Schleswig und Holstein gelten solle (1846). Der deutsche Bund und die schleswig-holsteinische Bevölkerung protestirten gegen die Verletzung alter verbriefter Rechte. Friedrich Vii., welcher seinem Vater in der Regierung folgte (1848), antwortete mit einer Gesammt-Verfassung für ganz Dänemark, Schleswig-Holstein verlangte eine besondere Verfassung für sich. Es brach eine Revolution aus, welche zwar durch die Uebermacht der Dänen bei Bau und Flensburg niedergeworfen wurde, aber die Folge hatte, daß das deutsche Parlament sich der Herzogthümer annahm. Die deutsche Centralgewalt in Frankfurt übertrug Preußen die Regulirung der schleswig-holsteinischen Verhältnisse, und ein preußisches Heer rückte unter General Wrangel siegreich nach Jütland vor. Allein bei dem Mangel einer deutschen Kriegsflotte, sür deren Gründung das Parlament und Private eifrig thätig waren, war der Kampf für Preußen störend, und die drohende Haltung Rußlands, Englands und Schwedens zu Gunsten der Dänen bewirkte, daß die preußische Regierung sich auf Unterhanblungen einließ, welche die t riegerische Thätigkeit lähmten, und am 26. August einen siebenmonatlichen Waffenstillstanb zu Malmö in Schweden abschloß, wonach bä-nifche und beutsche Truppen bis auf 2000 Mann Schleswig räumen uttb 5 eingeborene Männer einstweilen die Regierung der Herzogthümer führen sollten. Dieser ohne Vorwissen der deutschen Centralgewalt abgeschlossene Vertrag erregte in den Herzogtümern und in Frankfurt ^ Sraiti= große Unzufriedenheit. Es wurde am 18. September der Versuch ge- /and^ am L. macht, £a§ Parlament, welches nachträglich den Malmöer Waffenstill- Se^t6r- 1848, stand doch gebilligt hatte, zu sprengen, und ein blutiger Barrikadenkampf in den Straßen unterdrückt. Zwei Mitgliederder Nationalversammlung,
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