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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 288

1876 - Mainz : Kunze
288 Dritte Periode der neueren Geschichte. läge im ^imi allmählich ganz aus den Donaufürstenthümern zurück. Während die verbündeten Mächte in der Ostsee die Festung Bomarsund zerstörten und die Alandsinseln besetzten, hatten sie in der Türkei viele Mühseligkeiten zu bestehen und erlitten durch Krankheiten große Verluste, bis endlich ihre Flotte nach der Halbinsel Krim segelte und Rußland im Süden angriss. Das verbündete Heer siegte an der Alma (20. Septbr.) und belagerte Sebastopol, Rußlands Haupt-sestung und Kriegshafen aus der Krim, der das schwarze Meer beherrschte. Trotz der Siege von Balaklawa und Jnkermann (5. Nov. 1854) konnten die Verbündeten Sebastopol noch nicht erobern, und unter unsäglichen Leiden und Entbehrungen durch Cholera, Typhus und nasses Wetter blieben die Engländer und Franzosen den Winter über vor der Festung liegen. Neue Friedensunterhandlungen zu Wien hatten wieder keinen Erfolg; da starb Kaiser Nikolaus I. (2. März 1855) und Alexander Ii. bestieg den russischen Thron. Während die Verbündeten in der Ostsee russische Festungen bombardierten ohne viel auszurichten, entbrannte auf der Krim durch den neuen französischen Feldherrn Pelissier, der auf Canrobert folgte, der Kampf mit größerer Heftigkeit. Er besetzte die Einfahrt ins afowfche Meer, ward aber nach einem vorläufigen Sieg am 18. Juni vor Sebastopol am Mala-koffthurme geschlagen. Im August siegte er an der Tschernaja, und endlich am 8. Sept. fiel der Malakoffthurm nach einem heftigen Sturm in die Hände der Verbündeten. Damit war die Eroberung Sebastopols entschieden, und der Friede zu Paris (30. März 1856) beendigte den Krieg. Rußland verzichtete aus seine besondere Schutzherrschaft über die Christen in der Türkei, deren Freiheit von allen Mächten gewährleistet wurde, sowie auf sein Schutzrecht über die Donaufürstenthümer, wogegen es Sebastopol und den südlichen Theil der Krim zurückerhielt; das schwarze Meer ward für neutral und die Donauschiffahrt für frei erklärt. Das Recht, im schwarzen Meere eine Kriegsflotte zu halten, welches in demselben Friedensschlüsse den Russen aberkannt wurde, erlangten sie während des deutsch-französischen Krieges in der sogenannten Pontuseonferenz zu London wieder. Alexander fl. wandte nach dem Frieden seine Hauptsorge der inneren Wohlfahrt seines Reiches zu, und die Aushebung der Leibeigenschaft bekundete einen Hauptfortschritt. Die Gesangennehmung Schamyls endete den langjährigen Krieg gegen die Bergvölker im Kaukasus (1859), aber die Unzufriedenheit der Polen mit der russischen Herrschaft führte einen Aufstand hervor (1863), der nur durch vieles Blutvergießen gedämpft werden konnte.
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