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1. Geschichte des Mittelalters - S. 22

1888 - Wiesbaden : Kunze
22 Aus der deutschen Vorzeit. Das Haupt des Varus schickte Hermann dem Marbod zu, welcher es nach Rom sandte. Rom erschrak gewaltig, als die unerwartete Kunde vom Untergänge des Varus und seiner Legionen einlief. Schon fürchtete Kaiser Augustus für die Erhaltung des Reichs, er zerriß sein Gewand, rannte wider die Thüren und rief wiederholt aus: „Varus, Varus, gieb mir meine Legionen wieder!" Seine deutsche Leibwache verlegte er von Rom nach Korsika und beruhigte sich erst, als er sah, daß die Germanen den Rhein nicht überschritten. §. 4. Fortsetzung ller äampfe. lemianns iintt Hatims §nd>. Während Hermann Feuer und Flammen auf die römischen Häupter schleuderte, diente sein eigener Bruder Flavus den Römern und geriet darüber mit ihm in tiefen Zwiespalt. Auch Segest haßte den jungen Cheruskerfürsten und bewies sich als einen lauten Verehrer Roms und seiner Herrschaft. Hermann hatte nämlich schon vor der Varusschlacht bei Segest um dessen treffliche Tochter Thusnelda angehalten, die ihm zugethan war, Segest hatte sie ihm aber verweigert. Hermann hatte deshalb Thusnelda entführt und sie als eheliches Weib heimgebracht. Darüber ergrimmt, hatte Segest den Cherusker zu verderben getrachtet und ihn bei Varus verdächtigt, aber nie Glauben gefunden. Auch nach der Niederlage des Varus nährte Segest unversöhnlichen Groll gegen seinen Eidam, überfiel denselben und schlug ihn in Ketten. Aber Hermann wurde bald wieder befreit. Nun raubte der tückische Gegner Thusnelda ihrem Gemahle und bewachte sie sorgsam im väterlichen Hause. Da forderte Hermann seine Freunde zur Rache gegen Rom und Segest auf. Dieser sandte Eilboten an die Römer über den Rhein und ersuchte sie dringend um Beistand. Als Tiberius 14 n. Chr. römischer Kaiser geworden war, ließ er durch den von ihm adoptierten, ältesten Sohn seines Bruders Drusus, Germanikus, den Kampf gegen die Germanen von neuem aufnehmen, um die römische Waffenehre daselbst wiederherzustellen. Germanikus machte 14—16 n. Chr. vom Rheine aus drei Züge gegen die Germanen. Er überfiel zuerst die Marser, dann drang er bis zum Teutoburger Wald vor, wo er die Gebeine der unter Varus gefallenen Römer bestattete. Als Hermann mit den unterdessen vereinigten Cheruskern, Chatten und Brukterern erschien, zog Germanikus nach dem Rhein zurück. Im folgenden Jahre brach er zum drittenmal auf, diesmal mit feiner ganzen Heeresmacht (100 000 Mann)
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