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1. Geschichte des Mittelalters - S. 27

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 5, 1. Auftreten der Hunnen und Gründung german. Reiche. 27 aus Habsucht schlechte Lebensmittel und so teuer, daß diese ihre Sklaven und alles Geräte, ja sogar die eignen Kinder hingaben, um ihnen nur das Leben zu erhalten. Die Gewaltthätigkeiten der römischen Statthalter nötigten endlich die Goten zu einem verzweiflungsvollen Entschluß. Sie griffen zu den Waffen, verjagten die römischen Statthalter und machten sich zu Herren des Landes. Kaiser Valens, der mit einem bedeutenden Heere herbeieilte, wurde bei Adrianopel 378 geschlagen und flüchtete sich in eine ärmliche Hütte, welche die Goten anzündeten, sodaß der Kaiser mit der Hütte verbrannte. Sein Nachfolger Theo-dosius der Große beruhigte die Goten, indem er ihren Forderungen nachgab und ihnen Wohnsitze in Thracien und Südpannonien abtrat. Alarich, König der Westgoten. Theodosius (392—395) hatte das römische Reich vor seinem Tode in zwei Teile geteilt: das morgenländische, oströmische Reich mit der Hauptstadt Konstantinopel erhielt sein achtzehnjähriger Sohn Arkädius, dem der schlaue Gallier Rusinus zur Seite stand; das abendländische, weströmische Reich mit der Hauptstadt Rom bekam sein elfjähriger Sohn Honörius, der von dem staatsklugen Vandalen Stilicho unterstützt wurde. Nach dem Tode des Theodosius wurden den Goten 395 die gewährten Jahresgelder entzogen. Diese erwählten darauf den kühnen Alarich zu ihrem König, welcher fofort einen Einfall in das oft römische Reich machte, Maeedonien, Jllyrien, Griechenland heimsuchte und alles mit Feuer und Schwert verheerte. Er bedrohte Athen, plünderte K ori nt h, Sparta, Olympia und andere Städte Griechenlands und verschanzte sich, als die römischen Heer£ anrückten, in den Bergen von Arkadien. Hier hätte er sich dem weströmischen Reichsverweser Stilicho ergeben müssen, wenn ihn nicht der neidische ost-römische Feldherr Eutropius, des Rufinus Nachfolger, hätte entschlüpfen lassen, um Stilichos Ruhm zu verdunkeln. Eutropius bot dem Westgotenkönig Frieden an und ernannte ihn zum Oberfeldherrn von Ostillyrien. Bald darauf fiel Alarich in Italien ein. Der schwache weströmische Kaiser Honorius flüchtete sich nach Ravenna, welches damals aus sumpfigem Boden lag und stark befestigt war. Hier fütterte er in seinem Palaste Hühner und Enten, während Alarich dem Stilicho am Osterfeste 402 bei Pollentia ant Tanaro eine blutige Schlacht lieferte. Nach einer zweiten Schlacht bei Verona 403 verließ Alarich Italien, wurde aber Feldherr von Ost- und West-illyrien und erhielt ein ansehnliches Jahrgeld. Um diese Zeit stürmte auch ein großes, durch den hunnischen Anstoß in Bewegung gesetztes Heer von Alanen, Ostgoten und anderen germanischen Völker-
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