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1. Geschichte des Mittelalters - S. 52

1888 - Wiesbaden : Kunze
52 Erste Periode des Mittelalters. später die eingefallenen Bulgaren und rettete dadurch seinen Kaiser und die Hauptstadt, um neuen Undank zu erfahren. Man beschuldigte ihn der Teilnahme an einer Verschwörung und beraubte ihn 563 seiner Würde und seiner Freiheit. Zwar überzeugte sich Justinian von Belisars Unschuld und schenkte ihm nach sechsmonatlicher Haft die Freiheit, setzte ihn auch in seine Würden wieder ein; aber der Schmerz über diese Verkennung brach dem greisen Feldherrn das Herz. Er starb 565, und Justinian zog unter dem Vorwande, daß er keine Erben hinterlassen habe, sein Vermögen an sich. Spätere Berichte schmücken die Schicksale Belisars dichterisch aus. Belisar habe aus dem Gefängnis einen Beutel herabgelassen und die Vorübergehenden um eine milde Gabe angesprochen. Dieses Märchen hat noch ein anderes hervorgerufen. Belisar sei auf Justinians Befehl geblendet worden und habe, von einem Knaben geleitet, in den Straßen Konstantinopels sein Brot erbetteln müssen. Nach Belisars Abberufung erhielt Narses, ein gewandter Höfling und ein Held wie Belisar, die Führung des Krieges. Er stet 552 in Oberitalien ein und besiegte die Goten an den Apenninpässen bei Tagina, wo König Totilas mit seinen Tapfern den Heldentod starb. Darauf folgte er den übrigen Ostgoten, die jetzt den kühnen Tejas zu ihrem König erwählten, an den laktarischen Berg südlich von Neapel. Hier schnitt er ihnen die Zufuhren vom Meere aus ab und drängte zum furchtbaren Entscheidungskampf. Die kleine Schar der Goten kämpfte mit Löwenmut, allen voran der tapfere Tejas, bis ihn beim Schildwechsel eine feindliche Lanze tödlich traf. Nach dreitägigem, heldenmütigem Ringen, bei welchem der größte Teil der Goten fiel, schickten die letzten, etwa noch 1000 Männer, Gesandte an Narses und erklärten, sie sähen jetzt ein, daß Gott ihnen das Land Italien nicht zum Eigentum beschert habe; darum wollten sie abziehen und freies Geleit erbitten. Narses gewährte ihnen dieses, und sie zogen über die Alpen zurück, wo sie verschwanden. So wurde nach 20jährigem Kriege dem Ostgotenreiche 555 ein Ende gemacht. Italien wurde unter dem Namen Exarchat eine Provinz des griechischen Reiches und Narses Statthalter; er nahm fernen Sch in Ravenna. 4^ . r Auch Narses fiel, wie sein großer Vorgänger, m Konstantmopet in Ungnade und wurde, als ihn die Römer verklagten, abberufen. Die herrschsüchtige Kaiserin Sophie, die Gemahlin Justins Ii., schickte dem Besieger der Goten der Sage nach Rocken und Spindel und lud ihn ein, er möge nun heim kommen und tu den Stuben
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