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1. Geschichte des Mittelalters - S. 72

1888 - Wiesbaden : Kunze
72 Erste Periode des Mittelalters. Kirchenstaate, welchen er stets zu schirmen gelobte. Nachdem er die großen 9tochsversammlungen vom 1. März auf den 1. Mai verlegt hatte, starb er 768 zu St. Denis und hinterließ seinen beiden Söhnen Karlmann und Karl das Reich. §• 15. äacf ([ec dkojje. . , ^äri der ^roße 768—814 ist die bedeutendste Herrschergestalt des Mittelalters. Gleich groß als Kriegsheld wie als Staatsmann und Bolksbüdner, wurde er der Schöpfer eines mächtigen Reiches, m welchem die meisten germanischen Völker aus christlichem Boden einheitlich verbunden wurden und die Macht des untergegangenen Romerreiches sich erneuerte. Er wurde 742 wahrscheinlich zu Aachen geboren und von seiner Mutter Bertha (§. 16, 5) in Ernst und Tugend, von seinem Vater im Gebrauch der Waffen und in den Geschäften der Regierung geübt. Von seiner Jugend ist wenig bekannt; seine körperlichen Kräfte entwickelten sich trefflich, und seine natürlichen geistigen Fähigkeiten gediehen ohne wissenschaftliche Ausbildung. Er regierte von 768—771 gemeinschaftlich mit seinem Bruder Karlmann das Reich, dieser den südwestlichen, er den nordöstlichen Teil. Als Karlmann 771 starb, wurden seine Söhne als nicht wehrhaft von der Regierung ausgeschlossen, und Karl wurde Alleinherrscher in dem Frankenreiche. Seine Regierung ist ein fortwährender Kampf mit inneren und äußeren Feinden; aber sein starker Artn, sein großer ©eist, seine Ausdauer und Zähigkeit führten ihn in allen Unternehmungen zum Siege. Karls Kriegsthaten. Unter feinen zahlreichen Kriegen sind die mit den Sachsen, Langobarden und Arabern die wichtigsten. Die Sachsen wohnten an der Weser, Elbe und Eider und schieden sich in mehrere Stämme: West- und Ostsalen, Engern und ■Korbst l bin gier. Schon feit Jahrhunderten lebten sie mit den Franken in Zwietracht und widersetzten sich ebenso hartnäckig der Anerkennung der Frankenherrschaft wie der Annahme des Christentums. Aus dem Maifelde zu Worms 772 wurde der Krieg gegen sie beschlossen. Aber in ihrer Religion und Freiheit angegriffen, wehrten sie sich über 30 Jahre aufs hartnäckigste, durch die Natur ihres Landes, durch Wälder, Sümpfe und öde Strecken vor einem geordneten Heere wohl geschützt. An ihrer Spitze stand der tapfere Herzog Widukind, welcher die heidnischen Völker gegen die Franken führte, nach jedem großen Siege Karls verschwand, aber nach feinem Abzüge immer wieder neue Erhebungen zustande brachte.
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