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1. Geschichte des Mittelalters - S. 95

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 18. Die Karolinger. 95 faltige, Ludwig der Faule, als auch der Umstand, daß'sie fast alle eines unnatürlichen Todes starben. Sie waren an Körper und Geist schwache, unthätige Regenten, welche weder die widerspenstigen Großen ihres Landes, noch die einfallenden Normannen bezwingen konnten. Im Jahre 879 trennte sich Niederburgund (Provence, Dauphins, Lyonnais) unter Graf Boso von Frankreich, 888 Hochburgund (Savoyen und ein großer Teil der Schweiz) unter Graf Rudolf, dessen Sohn Rudolf ü. beide Teile 933 zu dem arelatischen Königreich verband. Als Karl der Dicke 887 in Deutschland als Kaiser abgesetzt wurde, führte zunächst der Sohn eines deutschen Kriegsmannes, Odo von Paris, ein tapferer Kämpfer gegen die Normannen, in Frankreich die Regierung, die dann an den Karolinger Karl den Einfältigen zurückfiel. Dieser belehnte 911 den Normannenführer Rollo (als Christ Robert genannt) mit der Normandie (§. 21, 3), worauf die Normannen das Christentum annahmen. Odos Enkel Hugo Kapet, Herzog von Franzien, bemächtigte sich 987 der französischen Krone und begründete die Herrschaft der Kapetinger (987—1328) in Frankreich. In Deutschland regierten die Karolinger bis 911. Ludwig der Deutsche (843 — 876) war ein tapferer König. Seine Regierung füllen Kämpfe mit den räuberischen Normannen, welche aus Skandinavien kamen und die Küstenländer des Reiches brandschatzten, mit slawischen Völkern und unruhigen, aufrührerischen Vasallen; denn schon erhob sich in Deutschland die Macht der Herzöge im Gegensatz zu der des Königs. Als er (876) .starb, folgten seine 'Söhne, die sich gegen die Übergriffe ihres französischen Oheims siegreich verteidigten. Leider starben die beiden tüchtigsten rasch nacheinander, und nun regierte Karl der Dicke 876—887 allein, welcher nach dem Aussterben des lotharischen Stammes und während der Minderjährigkeit Karls des Einfältigen noch einmal fast das ganze fränkische Reich (884—887) vereinigte und seit 881 als Karl Iii. auch römischer Kaiser war. Aber da er den Angriffen der immer kühner werdenden Normannen nicht gewachsen war, ihnen sogar Tribut bewilligte und den deutschen Reichsständen , welche ihn aufforderten, sich auf Deutschland zu beschränken, nicht nachgab, so wurde er 887 auf dem Reichstage zu Tribur unweit Mainz abgesetzt und die Krone dem Herzog Arnulf von Kärnten, einem Enkel Ludwigs des Deutschen, übertragen. Karl starb 888 in Dürftigkeit auf der Insel Reichenau im Bodensee. Arnulf 887 — 899 war ein tüchtiger Streiter; er griff die Normannen
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