Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte des Mittelalters - S. 110

1888 - Wiesbaden : Kunze
110 Zweite Periode des Mittelalters. streng gegen die Bösen, unermüdlich thätig für die Wohlfahrt des Reiches. Ohne höhere Bildung, schlug er die Wege ein, welche der Augenblick dem Kriegshelden und Staatsmanne vorschrieb. Er besaß große Eigen- oder Salgüter (daher der Salier genannt) und war mit Gisela (§. 23, 6), der Tochter des reichen Schwabenherzogs Hermann, vermählt. Diese war eine vorzügliche Frau, von großer Klugheit und besaß eine für ihre Zeit ungewöhnliche Bildung. Vorher war sie an Herzog Ernst den Älteren von Schwaben vermählt und hatte aus dieser Ehe dem Kaiser zwei Söhne zugebracht, Ernst und Hermann. Nach alter Sitte hielt Konrad seinen Königsritt durch die Provinzen seines Reiches, sprach Recht, wo es nötig war, und lernte die Bedürfnisse des Volkes kennen. Nachdem der Friede im Innern des Reiches gesichert war, brach er 1026 nach Italien auf, schlichtete auch dort die Unruhen, schmückte sich mit der lombardischen Krone und empfing 1027 zu Rom die Kaiserkrone. Bei dieser Feierlichkeit waren König Rudolf Iii. von Burgund und Kanut der Große von Dänemark zugegen. Letzterer, der mächtigste Fürst jener Zeit, wurde durch die Verzichtleistung des Kaisers aus die Mark Schleswig, welche seitdem dänisch ward, zum Freunde gewonnen und vermählte seine Tochter mit Konrads Sohn Heinrich. Rudolf Iii. bestimmte, da er kinderlos, das sächsische Kaiserhaus erloschen und Konrads Gemahlin Gisela eine Schwestertochter von ihm war, nun das fränkische Haus zur Erbfolge in Burgund. Dieser Vertrag verursachte jedoch dem Kaiser und seiner Familie viel Herzeleid. Konrads Stiefsohn, der Herzog Ernst von Schwaben, empörte sich nämlich gegen den Kaiser, weil er als Giselas Sohn ein näheres Anrecht auf Burgund zu haben glaubte, und verband sich mit den Grafen Wels von Altdorf und Werner von Kiburg (bei Zürich), um Burgund mit Gewalt der Waffen für sich in Besitz zu nehmen. Sobald aber der Kaiser aus Italien nach Deutschland zurückkehrte, weigerten sich die schwäbischen Krieger, gegen diesen zu kämpfen. Herzog Ernst mußte sich deshalb, von seinen eignen Leuten verlassen, unterwerfen und wurde als Gefangener auf die Festung Giebichenstein bei Halle gebracht. Konrad schenkte ihm zwar auf die Bitte der Kaiserin Gisela hin nach drei Jahren die Freiheit wieder, verlangte aber von seinem Stiefsohne, ihm den geächteten Grafen Werner von Kiburg auszuliefern, oder wenigstens seinen Aufenthalt zu verraten. Doch Herzog Ernst wies diese Forderung in edlem Zorn zurück. Da bot ihm Konrad sein Herzogtum Schwaben wieder an, wenn er den Grafen aufgebe; allein Ernst blieb fest und erklärte feierlich, er könne wohl einen
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer