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1. Geschichte des Mittelalters - S. 114

1888 - Wiesbaden : Kunze
114 Zweite Periode des Mittelalters. zum Papste und empfing von diesem die Kaiserkrone. Der abgesetzte Papst Gregor Vi. begab sich in Begleitung seines Kaplans Hildebrand an den Kaiserhof nach Deutschland in die Verbannung. Da Klemens schon im folgenden Jahre starb, setzte Heinrich Iii. den Bischof von Brixen und nach dem einige Wochen später erfolgten Tode desselben den Bischof Bruno von Toul auf den päpstlichen Stuhl. Dieser besuchte auf seiner Reise nach Rom das burgundische Kloster Cluny, wo Gregors Begleiter, der Mönch Hildebrand, nach seiner Rückkehr aus Deutschland als Abt wirkte, welcher dem neu gewählten Papste vorstellte, daß es unerlaubt sei, durch die Hand eines Laien zur päpstlichen Würde zu gelangen, und ihn ermahnte, erst dann den Purpur und die Tiara anzulegen, wenn er durch die Wahl der Bischöfe Papst geworden sei. Bruno nahm Hildebrand mit nach Rom, ließ sich dort auch von den Bischöfen wählen und nannte sich darnach Leo Ix. In Unteritalien hatten die Sohne Tankreds von Hauteville glückliche Kämpfe gegen die Byzantiner (Griechen) geführt, worauf Heinrich Tankreds Sohn Drogo 1047 mit Apulien belehnte. In fortgesetzten Kämpfen erweiterten die Normannen nun ihr Gebiet und bedrohten selbst den Kirchenstaat, sodaß Heinrich 1054 abermals dahin ziehen mußte. Nach Deutschland zurückgekehrt, starb er unerwartet 1056 auf seiner Pfalz Bodfeld unweit Quedlinburg in seinem 39. Lebensjahre, zu einer Zeit, wo Unzufriedenheit und Verschwörung in der Kirche wie im Staate gärte und dem Reiche eine starke Regierung besonders notthat. Seine Leiche wurde im Dom zu Speier bestattet. 3. Heinrich Iv. 1056-1106. Heinrich Iv. während seiner Minderjährigkeit. Heinrich Iii. hinterließ den Thron seinem sechsjährigen Sohne Heinrich Iv., dessen Mutter Agnes (§. 24, 6), die edle, verständige und lebensfrohe Tochter des Herzogs Wilhelm von Aquitanien, die Leitung des Reiches bis zu Heinrichs Iv. Volljährigkeit übernehmen sollte. Ihr stand anfangs der Papst und nach ihm der Bischof von Augsburg treulich bei. Um die durch Heinrichs Iii. Strenge aufgebrachten Fürsten zu gewinnen, erteilte ihnen Agnes Länder und Rechte, die ihr Gemahl ihnen vorenthalten hatte, so dem Grafen Otto von Nordh eim das Herzogtum Bayern, dem Grafen Rudolf von Rheinfel den Schwaben und Berthold von Zähringen Kärnten. Allein sie erreichte trotzdem ihren Zweck nicht. Mehrere Fürsten fühlten sich
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