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1. Geschichte des Mittelalters - S. 117

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 20, 4. Gregor Vii. 117 er warf den rechtmäßigen Erben, den Herzog Magnus, ins Gefängnis, legte Burgen und Schlösser an und Besatzungen hinein, welche greulichen Unfug trieben. Dabei verbreitete sich das Gerücht, Heinrich habe mit den Dänen einen Bund zur Bewältigung Thüringens und Sachsens geschlossen. Jetzt einigten sich die sächsischen Großen unter Ottos Führung zum Kampfe auf Leben und Tod. Plötzlich entbot sie Heinrich zu einer Unterredung nach Goslar, und es schien, als wünsche er eine Aussöhnung. Als die sächsischen Großen anlangten, ließ sie Heinrich einen ganzen Tag im Vorzimmer vergeblich warten, während er mit Würfelspiel sich die Zeit vertrieb und dann heimlich die Stadt verließ. Diese schnöde Behandlung empörte die Sachsen noch mehr, und sie forderten jetzt (1073) von dem Könige, daß er die Burgen in ihrem Lande abtragen lasse, mit seinem Hoflager das Sachsenland verlasse, sich mit bessern Räten umgebe und seine edle Gemahlin besser behandle. Andernfalls würden sie für den christlichen Glauben und die Freiheit ihres Vaterlandes bis zum letzten Atemzüge gegen ihn streiten. Doch Heinrich entließ die sächsischen Abgeordneten abermals mit Hohn und Spott. Da brachen die Sachsen mit 60000 Mann auf und erschienen vor der Harzburg bei Goslar. Mit Mühe entschlüpfte der geängstigte König und erklärte sich bereit nachzugeben. Allein die Erbitterung der Sachsen kannte keine Schranken, alles wurde zerstört und selbst die Gräber der Verwandten des Königs entweiht. Dieses wüste Treiben führte viele der rheinischen und süddeutschen Fürsten und Städte aus Heinrichs Seite. Er bot nun alles auf, die Sachsen seinen Zorn fühlen zu lassen; sie wurden bei Hohenburg an der Unstrut 1075 besiegt, woraus Heinrich alle Fürsten und Geistlichen, die er für feine Gegner hielt, einkerkern, ihre Güter an andere verteilen und die gebrochenen Burgen wieder herstellen ließ. In dieser Not wandten sich die Sachsen, was noch nie geschehen war, an den Papst Gregor Vii. und baten um den Schutz der Kirche gegen die Bedrückungen des Kaisers und seiner Räte. 4. Papst Gregor Vii., der Gründer der römischen Hierarchie. Gregor Vii. erblickte 1020 zu Saona in Toskana, wie die gewöhnliche Angabe lautet, als Sohn eines Zimmermannes namens Hildebrand das Licht der Welt. Wie die Verhältnisse, in denen der Knabe geboren war, so soll auch seine äußere Erscheinung nicht im geringsten der schöpferischen geistigen Kraft, welche in der unschein-
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