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1. Geschichte des Mittelalters - S. 126

1888 - Wiesbaden : Kunze
126 Zweite Periode des Mittelalters. Bischof ließ ihn auch dort wieder entfernen und in eine ungeweihte Kapelle bringen, wohin die Bürger und Lanbleute nun wallfahrteten, ba der Kaiser ihnen viel Gutes erwiesen hatte. Erst 1111 würde der Bann gelöst und die Leiche des Kaisers feierlich in die Erb-gruft gesenkt. Heinrich Y. 1106 — 1125 war ein herzloser, leibenschastlicher Fürst, aber mit scharfem Verstanb und großer Willenskraft ausgerüstet. Bis zu feinem Regierungsantritt hatte er feine Hauptstütze in der päpstlichen Partei gesunben, boch nach seiner Thronbesteigung trat er gegen diese, wie gegen die Fürsten mit rücksichtsloser Gewalt für die Wahrung der kaiserlichen Rechte auf. Er fetzte wie feine Vorfahren die Bischöfe ein und weigerte dem Papste das beanspruchte Recht der Investitur. Nachbem ihm die Herstellung der Ruhe und die Sicherung der Grenzen in Deutschland gelungen war, begab er sich 1110 in glänzenbem Zuge nach Italien und ließ sich auf den ron-kalifchen Felbern in der Sombarbei hulbigen, wo selbst die Markgräfin Mathilbe seine Oberhoheit anerkannte. Von bort zog er nach Rom, um sich von dem Papste Paschalis Ii. krönen zu lassen. Der Papst aber wollte, bevor er zur Krönung schritt, den Jnvestiturstreit beigelegt wissen und schlug nach langen Verhanblungen einen Vergleich vor, nach welchem Heinrich aus die Investitur verzichten, bafür aber die feit Karl dem Großen der Kirche übergebenen geistlichen Güter zurückempfangen sollte. Als der Papst an dem zur Krönung festgesetzten Tage (12. Febr.) 1111 den Verzicht in der Peterskirche verlas, protestierten die Bischöfe, und es erhob sich ein heftiger Streit. Plötzlich rief eine Stimme aus der Umgebung Heinrichs: „Wozu die vielen Worte, mein- Herr, der König, will gekrönt fein wie weilanb Karl der Große!" Heinrich versagte die Verzicht-leistung aus die Investitur, und der Papst tvurbe mit den Karbinälen gefangen genommen. Die Römer empörten sich zwar, als die Kunbe bavon in die Stadt brang; aber der Aufstanb würde unterbrückt. Der Papst blieb gefangen, bis er, mit der Wahl eines Gegenpapstes bebroht, gebrochnen Herzens nachgab, auf die Investitur verzichtete und die Kaiserkrönung vornahm. Jetzt kehrte Heinrich nach Deutschland zurück, wo er Empörungen in Sachsen und Thüringen zu bekämpfen hatte, die währenb feiner Abwesenheit bafelbft entstanben waren. Kaum war die Freilassung des Papstes erfolgt, so erklärte eine in Rom zusammenberufene Synobe den Jnvestiturverzicht des Papstes für erzwungen und nichtig; die päpstliche Partei verbanb sich mit Heinrichs Gegnern, und nun
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