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1. Geschichte des Mittelalters - S. 133

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 21, 4. Die Normannen in Unterhalten. 133 Wilhelm von Hauteville zum Oberhaupt, welcher sich Graf v o n A p u l i e n nannte. Nachdem er durch Meuchelmord gefallen war, trat sein Bruder Drogo an seine Stelle und empfing von Kaiser Heinrich Iii., dessen Oberhoheit er anerkannte, 1047 die Herzogswürde. Bei Fortsetzung der Eroberungen gerieten die Normannen mit Papst Leo Ix. in Streit, der von ihnen (1052) besiegt und gefangen genommen, dann aber großmütig wieder freigelassen wurde. Robert Guiscard (Schlaukopf) (1059 —1085), der sechste von Tankreds Söhnen, wurde Drogos Nachfolger und zeichnete sich durch Klugheit und Kühnheit aus. Er eroberte ganz Kalabrien, löste dann das Verhältnis des Landes zu dem deutschen Kaiser und trat zur päpstlichen Partei über. Papst Nikolaus Ii., welcher ihn wegen seiner Gewaltthätigkeit kurz vorher noch mit dem Banne belegt hatte, bestätigte jetzt den Besitz der neuen Eroberung und ernannte ihn zum Herzog von Apulien und Kalabrien (§. 20, 4), wofür sich Robert dadurch dankbar erzeigte, daß er sich dem römischen Stuhle zu einem jährlichen Tribute verpflichtete. Diese freundschaftlichen Beziehungen wurden für den Papst um 'so wichtiger, weil er zur Sicherstellung des neu gegründeten Kardinalkollegiums (1059) und zum Schutze gegen die Übermacht des deutschen Kaisers eines tüchtigen Vasallen bedurfte. Robert dehnte feine Herrschaft allmählich über ganz Unteritalien aus. Er entriß in Gemeinschaft mit seinem jüngsten Bruder Roger den Sarazenen die Insel Sizilien und legte dadurch den Grund zu der königlichen Würde, zu der ein Nachkomme der Familie Hauteville 1130 aufstieg. Roberts Ansehen wuchs von Tag zu Tag. Selbst der griechische Kaiser bemühte sich um seine Freundschaft; er erbat sich Roberts Tochter für feinen Sohn zur Gemahlin, und die Ehe wurde geschlossen. Als nun Roberts Schwiegersohn von Alexius Comnenus (1081) des oströmischen Thrones beraubt wurde, schickterobert seinen natürlichen Sohn 33 oemund zur Eroberung nach Korfu und besiegte selbst ein sechsmal stärkeres Heer der Griechen bei Dur azzo. Schon drang der gewaltige Mann nach Saloniki vor, um Konstantinopel zu belagern, da erreichte ihn die Kunde von dem Aufruhr in Rom, der Not des Papstes und den Siegen Heinrichs Iv. 1083. Nachdem er den Befehl an Botzmund abgetreten hatte, eilte er nach Italien, nötigte den Kaiser zum Rückzug und befreite den Papst. Rom aber wurde von den Normannen hart gezüchtigt. Von hier kehrte Robert nach Griechenland zurück, um nach Konstantinopel vorzudringen, als ihn der Tod auf der Insel Kephalonia 1085 plötzlich abrief. Roberts Sohn Roger erhielt die väterliche Krone; Boemund erhielt Tarent und einige andere Orte.
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