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1. Geschichte des Mittelalters - S. 145

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 25, 1. Der erste Kreuzzug. 145 schwerden, barfuß und barhaupt, gegürtet mit einem Strick, das Kruzifix in der Hand, ritt Peter auf einem Esel von Ort zu Ort und öffnete die Herzen der Christen, bis der Papst die Bischöfe und Äbte zu einer Versammlung nach Piacenza und Clermont beschied. Schon in Piacenza legten viele das Gelübde ab, in den Kampf gegen die Ungläubigen zu ziehen. Auf der Kirchenversammlung zu Clermont 1095 schilderte Peter in Gegenwart Urbans in begeisternder Rede die Drangsale der frommen Pilger im Morgenland, und nachdem Urban selbst die ungeheuere Menge zum bew aff net en Zuge nach dem gelobten Lande aufgefordert, allen Teilnehmern Vergebung ihrer Sünden und die ewige Seligkeit verheißen und alle Anwesenden mit Begeisterung und heiligem Eifer erfüllt hatte, ging durch die Versammlung eine allgemeine Bewegung, und es erscholl der tausendstimmige Ruf: Gott will es! Darauf forderte Urban die Menge auf, sich mit dem Zeichen des Kreuzes zu schmücken, und Bifchof Ad emar von Puy kniete zuerst nieder und bat um das heilige Zeichen. Auch die Ritter und die übrigen Teilnehmer hefteten zum Zeichen, daß sie bereit feien, das Kreuz Christi auf sich zu nehmen und ihm nachzufolgen, ein rotes Kreuz auf die rechte Schulter; daher werden sie Kreuzfahrer und ihre Unternehmungen Kreuzzüge genannt. Alle, welche der Versammlung beigewohnt hatten, verbreiteten gleiche Begeisterung in ihrer Heimat. Jedermann gewahrte Zeichen am Himmel, feurige Heerstraßen, glühende Schwerter, kämpfende Ritter und Streiter, feurige Kreuze und heilige Feuer. Ausbruch. Schon im Frühjahre 1096 zog Peter von Amiens mit zahlreichen ungeduldigen Scharen meist entlaufener Leibeignen davon. Nur 8 Ritter gesellten sich zu ihnen, darunter Walther von Pexejo und fein gleichnamiger Neffe, welchen man feiner Dürftigkeit wegen Walth er von Habenichts nannte. Als sie aber auf dem Wege durch Ungarn und Bulgarien, wo man ihnen die Lebensrnittel verweigerte, raubend und mordend auftraten, wurden sie zu taufenden erschlagen. Die übrigen langten in elendem Zustande in Konstantinopel an und setzten nach Kleinasien über, wo sie der türkischen Übermacht erlagen. Nur wenige entrannen dem Schwerte der Ungläubigen. Noch zwei andere zügellose Haufen, der eine unter Anführung des Priesters Gottfchalk, der andere unter Leitung Wilhelms des Zimmermanns, waren ausgezogen, hatten sich aber durch ihre Ausschweifungen und Räubereien, insbesondere durch die an Juden in den rheinischen Städten verübten Greuelthaten, verhaßt gemacht und Konstantinopel nicht erreicht. Cassians Weltgeschichte. Ii. 5. Aufl. v Ph. Beck. 10
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