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1. Geschichte des Mittelalters - S. 159

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 26. Lothar von Sachsen. 159 Leopold von Östreich bezeichnet. Allein der Papst und die Geistlichkeit waren gegen die ausstrebenden Staufer, und der von Heinrich V. schwer beleidigte Erzbischof Adalbert von Mainz lenkte unter Beihilfe des päpstlichen Legaten die Wahl in einem stürmischen Verfahren zu Mainz auf den bejahrten Herzog Lothar von Sachsen oder Supplimburg. Dieser war der Erbe der Güter Ottos von Nordheim und wurde als das weltliche Haupt der päpstlichen Partei in Deutschland angesehen. Die Geistlichkeit hoffte deshalb, er werde auf die Rechte verzichten, welche das Wormser Konkordat dem Kaiser bei der Bischofswahl noch erhalten hatte. Allein Lothar hat von diesem Rechte im Laufe seiner Regierung nicht abgelassen, war aber insofern fügsam, als er bei dem Papste die Bestätigung seiner Wahl nachsuchte. Die beiden hohenstaufischen Brüder, Konrad und Friedrich, huldigten zwar dem Kaiser, aber als Lothar von Friedrich die Rückgabe der Reichsgüter forderte, welche das fränkische Haus ihm überlassen hatte, lehnte Friedrich dieses Gesuch ab, und so entstand ein 9jähriger Krieg zwischen Lothar und den beiden Hohenstaufenfürsten. Um eine thatkräftige Hilfe gegen die mächtigen Hohenstaufen zu erlangen, vermählte Lothar seine Erbtochter Gertrud mit dem Herzog Heinrich dem Stolzen von Bayern, .und belehnte ihn noch mit einem zweiten Herzogtum, mit Sachsen. Diese Machtvergrößerung der Welsen (Bayern) war der erste Anlaß zu dem jahrhundertelangen Kampfe zwischen den Welsen und Waiblingern, wie man die Hohenstaufen nach der Burg Waiblingen bei Kannstadt nannte, ein Kampf, der sich bis nach Italien ausbreitete, wo die Päpste mit den Hohenstaufen, die dort Ghibellinen (eine Verstümmelung aus Waiblinger) hießen, um die Herrschaft rangen. Nach tapferer Gegenwehr sahen sich Friedrich und Konrad, welcher sich die lombardische Krone errungen hatte, zuletzt außer stand, besonders da der Papst auf Lothars Seite war, längeren Widerstand zu leisten. Bernhard von Clairvaux söhnte die Streitenden aus, und nachdem beide Brüder fußfällig die kaiserliche Gnade erfleht hatten, wurden sie 1135 in ihren sämtlichen Rechten und Gütern bestätigt. Diese Versöhnung brachte Deutschland den Frieden. Lothar gab die Markgrasschaft Meißen 1123 an Konrad von Wettin, den Stammvater der sächsischen Fürstenhäuser. Zur Wiederunterwerfung der Wenden wurde Albrecht der Bär von Askanien durch Lothar 1134 mit der Nordmark belehnt (Iii. Teil §. 12, 1), welche von demselben durch Eroberungen auf dem rechten Elbufer so erweitert wurde, daß er sich Mark-
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