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1. Geschichte des Mittelalters - S. 179

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 27, 6. Der Untergang des Hohenstaufenhauses. 179 lande und Privilegien verpfändet oder verschenkt und die hohenstauftschen Erbgüter in Schwaben treulosen Vasallen preisgegeben. Noch schlimmere Erfahrungen machte Friedrich im Kriege mit den Lombarden. Hier brachten ihm die belagerten Bologneser empfindliche Verluste bei, nahmen seinen heldenmütigen Sohn Enzio in der Schlacht bei Fossalta 1249 gefangen und verurteilten ihn zu lebenslänglicher Haft. Sein eigner Kanzler und vertrauter Freund, Peter de Vineis, stand im Verdachte, in Verbindung mit dem Leibarzte versucht zu haben, den Kaiser zu vergiften, und stieß sich bei Abführung zum Tode aus Verzweiflung an einem Kirchenpfeiler die Stirn ein. Diese Vorgänge und die traurige Lage des Reiches schmerzten den Kaiser tief; er beklagte es laut, daß alle seine redlichen Absichten vereitelt waren. Die übermäßigen Anstrengungen verzehrten frühzeitig seine Kraft. Er erkrankte in Apulien und starb 1250 in den Armen seines jüngsten Sohnes, des ritterlichen Manfred, nachdem ihn der Erzbischof von Palermo vom Banne losgesprochen hatte. Seine Leiche wurde in Palermo bestattet. So groß die Freude des Papstes über Friedrichs Tod war, so tief empfand die hohenstaufische Partei in jenen schweren Zeiten den Verlust eines Führers, der an Geist so hoch über seinen Zeitgenossen stand. Friedrich hinterließ zwei Kinder aus seiner ersten Ehe mit Konstanze von Aragonien, Konradlv. und Margareta, und zwei Söhne aus seiner Ehe mit der Gräfin Lanzia, Enzio und Manfred. 6. Der Untergang des Hohenstaufenhauses. Konrad Iy. 1250 —1254. Während Ezzelino, Friedrichs Schwiegersohn, in Oberitalien und Konrads natürlicher Bruder M ansred in Unteritalien den Kampf gegen die Partei des Papstes fortsetzten, untersagte Innocenz Iv. den deutschen Fürsten, welche Konrad Iv. als Friedrichs Nachfolger im Reiche anerkannten, den Gehorsam gegen denselben, erklärte ihn seiner Erbgüter in Schwaben verlustig und bezeichnete Unteritalien als ein erledigtes Sehen des päpstlichen Stuhles. Als Konrad und Manfred im Kampfe um das väterliche Erbe fortfuhren, sprach er den Bann über beide aus. Konrad schwebte in großer Gefahr. Der Bischof von Regensburg wollte ihn nämlich ermorden lassen, und die Unthat wäre ausgeführt worden, hätte sich nicht Friedrich von Evesheim in Konrads Bett gelegt und für seinen Herrn den Tod erlitten. Konrad entkam, konnte aber gegen Wilhelm von Holland nicht die Oberhand gewinnen. Er begab sich deshalb 1251 nach Italien und erbot sich, der Kirche ihre 12*
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