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1. Geschichte des Mittelalters - S. 295

1888 - Wiesbaden : Kunze
41. Mittelalterliche Einrichtungen und Zustände. 295 den Kämpfen zwischen der weltlichen und geistlichen Macht, sowie m den eigenen gegen die ihnen stets feindselige Ritterschaft Ruhm, Ehre und Selbständigkeit zu erhalten. In dem großen Kampfe zwischen dem Kaisertum und dem päpstlichen Stuhle hielten die meisten deutschen Städte fest am kaiserlichen Banner, während die Fürsten und Adligen nicht selten die Mittel Roms, den Bann und das Interdikt, freudig begrüßten, um die Sache des Kaisers im Stiche zu lassen und dem eigenen Interesse nachzugehen. ^ Gar manche Stadt wurde wegen ihrer treuen Anhänglichkeit an Kaiser und Reich mit dem Interdikt belegt, wußte sich aber in diesem Falle zu wehren, indem sie sämtliche Geistlichen, welche die gottesdienstlichen Verrichtungen einzustellen ansingen, über das Stadtgebiet verbannte, die geistlichen Güter mit Beschlag belegte und den kaiserlichen Schutz beanspruchte. Diese Kraft und Entschiedenheit des deutschen Bürgerstandes veranlaßte die Päpste, das Interdikt wieder aufzuheben und die Wiederherstellung des Gottesdienstes innerhalb der Städte zu gestatten. Städtebündnisse. Das Auskommen der Städte war von jeher den Adligen ein Dorn im Auge; allein die Städte wußten sich gegen die Ritter im allgemeinen und gegen die wegelagernden Raubritter im besonderen teils durch eigene Kraft, teils durch Bündnisse sicher zu stellen. Es ist bekannt, daß einzelne Städte, wie Straßburg und Augsburg, um 1388 an 40 000 Streiter ins Feld stellen konnten. Wie die Ritter zum Nachteil der Städte Bündnisse untereinander schlossen, z. B. den Bund der ©tellmeifen in der Mark, der Sternen in Hessen, der Schlägl er in Schwaben, so vereinigten sich auch die Städte der Altmark, am Rhein und in Schwaben zu Bündnissen. Diese Städtebündnisse gerieten mit den Fürsten in langwierige, gefährliche Kriege. In L>üddeutschland siegte der schwäbische Städtebund bei Reutlingen über Eberhard den Rauschebart, erlag aber 1388 bei Döffingen (§. 36, 4). Die deutsche Hansa. Die berühmteste aller deutschen Städteverbindungen war die zum Schutze des Handels gegründete deutsche Hansa*). In Deutschland waren insbesondere die Ostseestädte durch den Handel mit dem Süden, welchem sie Schiffsbauholz, Eisen, Bernstein, Pelzwerke und Häringe zuführten und der ihnen dafür seine Naturprodukte und indische Waren lieferte, reich geworden. Die Unsicherheit der Land- und Wasserstraßen beeinträchtigte aber *) Hansa von Hans (Geselle) bedeutet Gesellschaft, Bund.
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