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1. Geschichte des Mittelalters - S. 302

1888 - Wiesbaden : Kunze
302 Vierte Periode des Mittelalters. artig Strebebogen zu den Strebepfeilern der Umfassungsmauern. Die nach außen sich erweiternden Seitenmauern der Portale sind mit Säulchen oder Stäbchen, die sich ohne Unterbrechung herumziehen, besetzt. Der Eingang ist mit einem flachen Kleeblattbogen gedeckt, der meistens ein Relief trägt. Die Dächer sind hoch und steil; das Wasser aus den Dachrinnen wird durch Wasserspeier in Gestalt von (häufig phantastischen) Tieren weit von den Mauern weggeschleudert. Gewöhnlich stehen zwei Türme an der Westseite, seltener einer über der Fassade. In der Regel von viereckiger Grundform, steigen sie in mehreren Absätzen aus, gehen oben ins Achteck über, dessen Seiten in Giebel auslausen, und sind von einer achtseitigen, oft mit Maßwerk durchbrochenen Pyramide, dem Helm, bekrönt, dessen Spitze eine Kreuzblume bildet, die aus vier, ins Kreuz gestellten Krappen (dem Kohlblatt ähnlichen gezackten Blättern) besteht, über welchen sich eine geschlossene Knospe erhebt. Durch Giebel aus den Strebepfeilern und über den Fenstern, sowie durch Fialen, welche als Schluß aller freien, senkrechten Teile dienen, wird am Äußern die aufstrebende Bewegung des Ganzen vermehrt. Die Spitze der Giebel und die Pyramide der Fialen krönen ebenfalls Kreuzblumen. Krappen zieren auch die Giebelschenkel und die Kanten der Fialen; Bildsäulen mit Baldachinen stehen an den Pfeilern des Innern, sowie an den Strebepfeilern und an den Portalen, bei welchen die Kapitäle der Säulchen als Postamente der Figuren dienen. Bei reichen Anlagen der Portale sind die Hohlkehlen auch im Bogen mit Bildsäulen besetzt. Die übrigen Ornamente sind mannigfache geometrische Figuren (Maß- oder Stabwerk) oder der Pflanzenwelt entnommene Verzierungen (Distel, Epheu, Wein, Rose, Eichblatt). Namentlich das Bogenfeld der großen und hohen fpitzbogigen Fenster, welche durch gegliederte Stäbe mehrfach abgeteilt werden, ist mit Maßwerk ausgefüllt. Das Maßwerk der Rundfenster, die Ende des 13. und 14. Jahrhunderts öfters an der Fassade (nicht selten über dem Hauptportale), zuweilen auch im Chor angebracht wurden, bildet ein Rad oder eine Rosette. Die Glasmalerei schmückte die Fenster mit leuchtender Pracht. Die Elisabethkirche zu Marburg ist die älteste vollendete gotische Kirche; der Grundstein dazu wurde 1245 gelegt und der ganze Bau 1283 vollendet. Der Straßburger Münster, welchen Erwin von Steinbach , der Erbauer des gotischen Münsters von Freiburg im Breisgau, 1277 zu bauen begann und Meister Johann Hiltzen von Köln 1365 bis auf einen Turm vollendete, ferner der Dom zu Köln, der 1248
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