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1. Landeskunde der preußischen Rheinprovinz - S. 25

1904 - Breslau : Hirt
Krtskuude. 25 5. Das Mosel-Flußgebiet in der Eifel. Die Wasseradern des größten Teils der Eifel, namentlich die der ganzen ^vulkanischen) Vorder-Eisel sind der Mosel zinspflichtig. Die Eifelbahn Köln-Trier durchzieht das ganze Gebiet in N.-S.-Richtung, während die 1895 eröffnete Strecke Mayen-Gerolstein eine ost-westliche Linie hergestellt hat, die von Andernach a. Rhein nach der von Aachen aus südwärts ziehenden Bahn hinüberführt; andere Bahnlinien reichen nur in die Ränder der Eisel hinein. Nördlich von der Schneifel (s. S. 6) entspringt ein kleiner Bach, die Ur, die von der N.o.-Ecke des Großherzogtnms Luxemburg au fast immer die Ostgreuze dieses Landes bildet, bis sie bei ihrer Einmündung in die Sauer von letzterer darin abgelöst wird (vgl. S. 23). Unterhalb des luxemburgischen Grenzstädtchens Echternach nimmt die Sauer noch die Prüm auf, die sich an der S.o.-Seite der Schneifel entwickelt und gleich im Oberlauf an der Kreisstadt Prüm (mit den Gebäuden einer früheren Benediktinerabtei, 2700 E.) vorbeifließt. Vom Kylltale ^Gerolstein! aus führt über Prüm die Eisenbahn nach dem gewerbreichen Städtchen St. Vith 2000 E.z jenseit der Ur und setzt sich als Hohe-Venmbahn nördlich fort (f. o.). Zwischen Prüm und Kyll liegt die kleine Kreis- stadt Bitburg (Bedae vicus, 2800 E.) an der alteu Römerstraße Trier-Köln, so daß in der Nähe — ähnlich wie an der Mosel — noch mancherlei römische Altertümer ge- funden sind. Der bedeutendste n. Zufluß der Mosel ist die Kyll, die nördlich vou der Schneifel entsteht ^vgl. S. 6); ihrem Tale folgt die Eifelbahn. Sie fließt am N.o.-Ende jenes Höhenrückens vorbei, durchschneidet die Vulkanreihe ^ der Vorder-Eifel (f. S. 6) und erreicht hinter der Kasselburg (aus 100 m hoher Berg- kuppe) den Ort Gerolstein (396 m), der wegen seiner vulkanischen Umgebung viel besucht wird. Viel häufiger als bisher wechselt nun die Eifelbahn zwischen dem rechten und linken Kyllufer ab (44 Brücken und Viadukte, im Unterlauf 10 Tunnel); auf dem rechten Ufer quillt oberhalb des Dorfes Birresborn ein kräftiger Sauerbrunnen hervor; an Stelle der oft kahlen Ufer treten (auf dem Buutsaudsteiu der Trierer Bucht — s. Fig. 2 S. 43 und S. 7) bald waldige Umgebungen, und so gelangt man nach dem Glanzpunkte des Tals, dem von einer Flußwindung fast ganz umgebenen Orte Kyllburg auch Kilburg geschrieben). Auch die Lieser, die westlich vom Hohen Kelberg (s. S. 6) entspringt, zieht quer durch die Vulkaureihe der Vorder-Eifel hindurch; gleich bei dem Kreisorte Daun (an der Bahn Gerolstein-Mayen, 375 m hat sie sogar einen Lavastrom durchnagt, auf dessen abgetrenntem Teile sich die Überreste der alten gräflichen Burg2 erheben. Sie fließt dann hart an der N.w.-Seite der Sand- und Tuffmasse der Dauner Maare vorbei (s. S. 7 und Abbildung S. 49 ; ihr anfangs breiteres Tal verengt sich in dem Tonschiefer mehr und mehr und zeigt sich höchst malerisch bei Manderscheid, wo in der gewundenen tiefen Tal- furche zwei von der Lieser umrauschte, zackige Schieferfelsen von Burgtrümmern gekrönt sind. Eine^ Wandruug auf der Landstraße von Gerolstein nach Dauu und Gillenfeld lehrt die Kahlheit und die merkwürdigen vulkanischen Formen dieser Gegenden kennen, gewährt aber auch mehrfache Einblicke in die armseligen Verhältnisse ihrer Bewohner. — Die Alf nimmt den Abfluß des Schalkenmehreuer Maares auf, begleitet dann über Gillenfeld (407 m) die Südwestseite des Vulkanzuges, wird aber schließlich durch die Berge zu einer großen Biegung gezwungen (Moselbahn), so daß sie sich erst bei Alf (s. vor. S.) in die Mosel ergießt. Der Ußbach, den die Alf kurz vor ihrer Mündung aufnimmt, entsteht aus einem früheren Maar an der Südseite des Hohen Kelbergs; sein windungsreiches Tal erweitert sich etwas bei dem Badeorte Bertrich (160 m, etwa 400 E. und jährlich meist 1000 Kurgäste. Etwas oberhalb von Bertrich, dessen Quellen 32*/»° C. haben, sind die Basaltgrotte des „Käskellers" und die Falkenlei (s. S. 6) die äußersten Zengen der vorgeschichtlichen vulkanischen Tätigkeit. In der Umgebung des Hohen Kelbergs liegt noch die Quelle des Elzbaches (siehe vor. S.); er ist das letzte der Eifelflüßchen, welche die aus dem Trierer Talkessel kommende, immer weit links von der Mosel nach Lützel-Koblenz führende Landstraße kreuzt. 1 Der Bodeu besteht hier sonst aus Buutsaudsteiu s. Fig. 2, S. 43. 2 Heimat des österreichischen Feldmarschalls Daun.
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