Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Kleines Lehrbuch - S. 48

1911 - Breslau : Hirt
48 Allgemeine Erdkunde. § 36. 37. Ii. Die Gewässer des Landes. § 36. Das in die Erde eingedrungene Wasser, das Grundwasser, tritt als kalte oder warme Quelle wieder hervor. Kalt nennt man die Quellen, wenn ihr Wärmegrad nicht höher ist als die mittlere Jahreswärme des Ursprungs- ortes; warm (Thermen), wenn sie diese übertrifft. Kochend heiße Spring- quellen (Kochbrunnen) finden sich nur in vulkanischen Gegenden, am groß- artigsten auf Neuseeland, im Felsengebirge Nordamerikas und auf Island, wo der Große Geiser (isländisches Wort für Sprud ler, Koch quelle) eine mächtige Dampfsäule und eine bis 89" C heiße Wassersäule von 3 m Dicke 30 bis 66 m hoch in die Luft schleudert. — Aus seinem unterirdischen Wege hat sich das Quellwasser mit mancherlei gelösten Bodenteilen oder Mineralien beladen; führt es diese in nutzbarer Menge mit sich, so heißt es Mineralwasser. In erster Linie hängt die Wassermenge der Quellen von der Menge der Nieder- schlage ab. Jedoch können selbst in Wüsten und aus sehr beträchtlicher Tiefe Quellen auf künstlichem Wege zutage gefördert werden. Sind nämlich wasserführende ^ Schichten von anderen, wasserdichten 1 -w, ä (v B. Mergel- und Ton-) Schichten „ überdeckt, so kann das Wasser nicht " " , von selbst als Quell au die Ober- fläche dringen. Werden aber die wasserdichten Schichten künstlich durch- bohrt, so steigt infolge des Druckes 53. Artesischer Brunnen. das eingeschlossenewasfer als Spring- a, c und d undurchlässige Schichten, b wasserführende (suelle empor. Solche künstlich er- Schicht. bohrte, aufsteigeude Quellen nennt man Bohrbruuueu oder Ar- tesische Brunnen, weil in Europa die ersten Brnnnen dieser Art i. I. 1126 in der französischen Grafschaft Artois angelegt wurden. In der Sahara bestehen sie seit uralten Zeiten, ebenso in China, wo sie bis zu einer Tiefe von 900 in hinabreichen. § 37. Aus der Vereinigung mehrerer Quellabflüffe wird eiu Bach gebildet, aus der Vereinigung mehrerer Bäche ein Fluß. Die größeren Flüsse heißen Ströme, die den Hanptstromadern zueilenden kleineren Flüsse Nebenflüsse. Ein Strom mit allen seinen Flüssen, Bächen und Quellen bildet ein Stromnetz. Unter Stromgebiet versteht man den ganzen Umfang des Landes, ans dem ein Strom gespeist wird. Die Linie, die zwei Stromgebiete voneinander scheidet, heißt die Wasserscheide; sie braucht nicht immer auf einer sichtbaren Boden- erhebung zu liegen. Küstenflüsse entspringen in der Nähe der Küste und er- gießen sich nach kurzem Lause ins Meer; @ t e p p en s l ü s s e erreichen das Meer nicht. Jeder Fluß hat sein Flußbett (bte Rinne, die er sich gewählt hat und die er für gewöhnlich ausfüllt), sein rechtes und sein linkes Ufer (r. und l. von der Stromrichtung), sein Gefälles das ist der Höhenunterschied zweier Puukte feiner Oberfläche an verschiedenen Stellen seines Laufes, zuweilen Wasser- fälle, wenn er über felsige Schichten hinwegstnrzt, Stromschnellen, wenn sich sein Bett plötzlich bedeutend verengt. Bei größeren Flüssen unterscheidet man Ober-, Mittel- und Unterlauf. Infolge feines stetig abnehmenden Ge- fälles setzt ein Fluß in seinem Mittel- und Unterlaufe mehr imd mehr erdige Bestandteile ab, Sinkstoffe genannt, weil sie als Schlamm, Sand, Kies und 1 S- das Gefälle der Ströme in den Längsschnitten S. 209, 210 und 213.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer