1911 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Oehlmann, Ernst, Seydlitz, Ernst von
- Auflagennummer (WdK): 22
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Hinterindien,
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S.o.-Ecke Asiens, Stapelplatz für die Schätze der anliegenden Inselwelt (230).
Hier wie in Hinterindien überhaupt viele chinesische Händler und Kuli (Arbeiter).
b) Das Königreich Slam besteht hauptsächlich aus dem Tale des Menam. An
und auf dem Strome die prächtige Hst. Bangkok mit 630 000 E., darunter fast
die Hälfte Chinesen.
e) Das französische Hinterindien (Indo-Cbine) umsaßt den O. bis an die
Grenze Chinas. Hier im N.o. der den Chinesen abgenommene Schutzstaat Töng-
fing, eine unerschöpfliche Fruchtebene, durch seine Flüsse wichtig als Durchgangs-
land nach den s. Provinzen Chinas. An der Oftküste der Schutzstaat Annam und
im fruchtbaren Delta des Mekong Cochinchina, mit der Hst. des Ganzen, Saigo
[fjat'gong].
6. Hinterindische oder malaiische Inselwelt.
/Z)iese Jnselflnr umspannt das Südende Asiens von der Mündung des Jrä-
wadi bis zur japanischen Insel Formösa. Die Inseln sind zum großen Teil
gebirgig und vulkanisch, das feuchtwarme Tropenklima ist für Europäer meist
ungesund, das Pflanzenreich von großer Üppigkeit (köstliche Gewürze). Die Ur-
bewohner sind Malaien und im O., namentlich auf den Philippinen, Papua
Megrito). Von den Europäern besitzen die Portugiesen nur noch einen Teil
von Timor/, die Niederländer herrschen auf allen Sunda-Jnseln (außer
N.-Borneö)"und den Molnkken, die Briten auf einigen kleineren Gruppen
und N.-Börneo. Der Union gehören die bis 1898 spanischen Philippinen.
1. Die vier Großen Sunda-Jnseln:
a) Sumatra, parallel mit Maläka, größer als Preußen mit Bayern. Treff-
licher Tabak. — Nahe der S.o.-Küste die zinnreiche Insel Bängka. " -
^ b) Java, durch die Sunda-Straße von Sumatra getrennt, dreimal sogroß wie
Schlesien, aber mit fast sechsmal so viel, nämlich 30 Mill. E. Von den 46 großen
Vulkanen ist die Mehrzahl in Tätigkeit; in der Sunda-Straße der Krakatau.
Der äußerst fruchtbare und durch die tätige Fürsorge der niederländischen Regierung
am besten unter allen Tropenkolonien ausgenutzte Boden liefert ungeheure Ernten
von zumeist vorzüglichem Reis, Kaffee, sehr viel Rohrzucker, feinen Tabak, auch
Tee, Indigo, Baumwolle, Gewürze «Vanille), Chinarinde usw. — An der un-
gesunden , sumpfigen N.w.-Küste Äatävia, Hst. der niederländischen Besitzungen,
Stapelplatz des niederländisch-ostindischen Handels, durch Umbau gesunder geworden
(140). — An der N.o.-Küste Surabaja, mit dem besten Hafen der Insel <150).
^ c) Börneo, dix drittgrößte Insel der Erde, im Innern noch sehr unbekannt.
Sago-Anssnhr. Die Aeive Znsel Labnan (Bild 23), der „Stil der Birne", und
das ganze n. Drittel sind britisch.
ä) Selebes besteht aus vier Halbinselgliedern.
!2.„ Die Kleinen Sunda-Jnseln schließen sich an das Ostende von Java und
endigen mit Timor, dessen N O.-Hälfte den Rest der einstigen portugiesischen
Besitzungen in diesem Jnselmeere badet,.
? 3. Die Molnkken oder Gewürz-Inseln, zwischen Selebes und Neuguinea, sind
die Heimat des Gewürznelken- und des Muskatnußbaumes.
4. Die Philippinen, genannt nach Philipp Ii. von Spanien, zwischen den Molnkken
und Formösa. sast so groß wie die Britischen Inseln. Ausfuhr: „Manila-Hans",
Tabak, Kopra. Die „Philippinos" sind äußerlich dem Christentum zugeführt, der
^ Union gehorchen sie nur widerwillig. Auf der S.w.-Küste von Lu^on [lußoit],
an einer tiefen Hafenbucht, die stark befestigte Hst. und Flottenstation Manila
(220). Großartige Ausfuhr von „Manila-Zigarren".