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1. Kleines Lehrbuch - S. 256

1911 - Breslau : Hirt
256 Deutsches Reich. 14. Königreich Sachsen [15 000 qkm, 4,8 Mill. E.; auf 1 qkllr 320 (£., der volksdichteste Staat iu Europa Bei gleicher Volksdichte würde das Deutsche Reich über 173 Mill. E. haben. 4,9 <y0 Katholiken.^ Das Land enthält in Dreiecksgestalt den größeren Teil der n. Abdachungen des Erz- und des Lausitzer Gebirges bis in dienord- deutsche Tiefebene. Die Ostecke berührt der Meridian von Stargard. Höchster Punkt der Fichtelberg im Erzgebirge (1200 m). Während die Tempe- ratur des Erzgebirges in einzelnen Gegenden des sog. „Sächsischen Sibiriens" den Kartoffel- und Haferbau kaum zuläßt, kann an der Elbe sogar Weinbau be- trieben werden, und um ihr Tal lagert sich bei Dresden ein fruchtstrotzendes Hügelland. Eine reiche Kornkammer bildet die fette Ackerkrume zwischen Meißen, Rochlitz und Leipzig. Als ärmster Strich der Niederungen erscheint die Dres- dener Heide, rechts der Elbe, mit ausgedehnten Kiefernwaldungen. Die Fruchtbarkeit des Bodens, die günstige Verkehrslage und die Steinkohlenlager des Erzgebirges und seiner Vorstufen, welche Sachsen zu einem der ersten Ge- Werbeländer der Erde gemacht haben, ermöglichten die ungemeine Verdichtung der Bevölkerung. Eine wichtige Verkehrsstraße bildet die Elbe, Hanptüber- gangspnnkte Dresden und Riesa. Die Grafen von Wettin, seit 1089 Markgrafen von Meißen und seit 1247 im Besitz von Thüringen, wurden unter Friedrich dem Streitbaren Kur- sürsteu von Sachseu-Witteuberg. Von deu beideu Linien, der ernestinischen und der albertinischen (seit 1485), erlangte diese unter Herzog Moritz durch die Schlacht von Mühlberg (1547) die Kur mit deu Kurlaudeu. 1635 kamen dazu die beideu Lausitzen, 1806, nach der Schlacht von Jena, durch Napoleon I. auch der Königstitel und das Großherzogtum Warschau, aber 1815 mußte die größere u. Hälfte des von den Verbündeten eroberten Königreichs an Preußen abgetreten werden. König Friedrich August. — 6 Ministerien. Die 1. Kammer des Land- tages besteht aus 47, die 2. aus 83 Abgeordneten, die alle 6 Jahre neu gewählt werden. 5 Kreishauptmannschaften: 1. Dresden, der mittlere Teil des Landes, zu beideu Seiten der Elbe. Dresden, nahezu unter gleichen Gradlinien wie Berlin, Breslau und Cöln. L. der Elbe die Altstadt, r. die Neustadt, in reizender Gegend, mit Vororten 545 000 E., verdient mit seinen ausgezeichneten Kunstwerken, die zum Teil aus der Zeit herrühren, da die sächsischen Kurfürsten auch Könige von Polen waren, den Beinamen „Elbflorenz". Es sammelt die Straßen, die aus der Ebene uach Böhmen führen, und war lange Zeit eine wichtige Festung. — Königstein, Felsenfestung auf einem 360 m hohen Felskegel in der Sächsischen Schweiz, dem malerischen Lande des Elbdurchbruches (Bild 71), das zu den von Reisenden am meisten be- suchten Gegenden Deutschlands gehört. Der Quadersaudstein des Gebirges wird weithin verfrachtet. — Meißen, vor dem Eintritte der Elbe ins Tiefland, ^berühmte Porzellanfabrik, die älteste Europas. Weinbau. — Freiberg, nahe der Freiberger Mulde, hat eine bedeutende Bergakademie. Schlachtorte: Dresden (1813), Kesselsdorf, w. unweit Dresdens (1745). 2. Leipzig, die n.w. Ecke des Landes. Leipzig, d. i. Lindenstadt, an der Vereinigung der Weißen Elster, Pleiße und Parthe (585), berühmte Handelsstadt mit 3 Messen, überhaupt eine der wohl- habendsten und blühendsten Städte des Reiches, Hauptort des deutschen Buchhandels wie des Buchdruckes; ausgezeichnete, stark besuchte Universität; Sitz des Reichsgerichts und * Lungwitz u. Schröter, Landeskunde des Königr. Sachsen. 7. Aufl. Breslau 1906.
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