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1. Großes Lehrbuch der Geographie - S. 7

1902 - Breslau : Hirt
Der Mond, 7 sie liegen in den Sternbildern der Fische und der Jungfrau; an diesen Punkten befindet sich die Sonne an: 20. März und 23. September. Die Punkte der Ekliptik mit der größten Abweichung vom Himmelsäquator heißen Sonn- wend- oder Solstitialpnnkte; sie befinden sich in den Sternbildern der Zwillinge und des Schützen. Deren Stelle nimmt die Sonne ein am 21. Juni und 21. Dezember. Die hier angeführten 4 Zeitpunkte begrenzen die 4 Jahreszeiten: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Ihre Dauer beträgt etwa 93, 93|, 89| und 89 Tage, so daß die Sonne während ihres Jahreslaufes 8 Tage länger auf der n. Himmelshalbkugel verweilt als auf der s. Vom Frühlingsnachtgleichen- oder Frühlingspunkt an teilt man die Ekliptik in 12 gleiche Bogenstücke oder Zeichen, die in Fig. 1 durch die voni Pole ausgehenden Strahlen annähernd richtig begrenzt werden. Diese Zeichen werden nach den Sternbildern des Tierkreises benannt und zwar so, daß mit dem Frühlingspunkte das Zeichen des Widders, mit dem Sommer-Sonnwendpunkte das des Krebses, mit dem Herbst-Nachtgleichen- punkte das der Wage und mit dem Winter-Sonnwendpunkte das des Steinbocks beginnt. (Bergl. die Bezeichnungen der beiden Wendekreise S. 5.) Wäre der Frühlingspunkt ein unveränderlicher Punkt der Ekliptik, so müßten diese Zeichen auch heute noch wie zur Zeit, als sie eingeführt wurden, mit den entsprechenden Sternbildern zusammenfallen. Da aber der Frühlingspunkt und daher auch das Zeichen des Widders nunmehr im Stern- bilds der Fische liegt, so haben sich der Frühlingspunkt und mit ihm die übrigen Punkte der Ekliptik entgegen der jährlichen Bewegung der Sonne auf der Ekliptik verschoben. Man nennt diese schon im Altertum erkannte Erscheinung Präcession der Nachtgleichen; die jährliche Verschiebung des Frühlingspunktes auf der Ekliptik beträgt 50,2". Infolge der Präcession durchläuft der Frühlingspunkt in rund 26000 Jahren die Ekliptik. Die Präcession bewirkt ferner, daß die Zeit, die vergeht, bis die Sonne von Frühlingspunkt zu Frühlingspunkt gelangt — das tropische Jahr —, kürzer ist als die Zeit, die vergeht, bis die Sonne nach einmaligem Durch- laufen der Ekliptik ihre anfängliche Stellung zu den Sternen des Tierkreises wieder erlangt — das siderische Jahr. Während letzteres 365 Tg. 6 Std. 9 Min. 11 Sek. beträgt, vollzieht sich ersteres nach 365 Tg. 5 Std. 48 Min. 46 Sek.; s. § 11 ©. 616. § 6. Der Mond. Auch der Mond nimmt an der täglichen Drehung der Himmelskngel teil; er geht ans und unter wie die anderen Gestirne. Gleich der Sonne, jedoch rascher als diese, ändert er von Tag zu Tage in der Richtung von W. nach O. seine Stellung unter den Sternen. Zwischen zwei einander folgenden Kulminationen des Mondes vergehen durchschnittlich 24 Std. 50 Min. Daher verspätet sich der Mond jeden Tag gegen die Sonne um 50 Min., gegen die Sterne um 54 Min. Die Bahn des Mondes, die un- mittelbar wahrgenommen werden kann, führt wie die der Sonne durch den Tierkreis und ist ein größter Kreis der Himmelskngel. S. Fig. 9. Die größte und die geringste Kulminationshöhe des Mondes unterscheiden sich, wie mittels des Gnomons festgestellt werden kann, um 57°, so daß die Mondbahn den Äquator unter 28^°, die Ekliptik unter 28^°—23-i°=5° schneidet. _ Der Mond zeigt sich in verschiedenen Lichtgestalten oder Phasen. Das erste Viertel, bei dem die w. Hälfte der Mondscheibe leuchtet, kulminiert 6 Uhr nachmittags, scheint in der ersten Hälfe der Nacht am w. Himmel, folgt daher der Sonne in einem Abstande gleich einem Viertel des Tierkreises; der Vollmond scheint während der ganzen Nacht, er kulminiert um Mitter- nacht, steht daher der Sonne diametral gegenüber, befindet sich zu ihr in Opposition. Das letzte Viertel, bei dem die ö. Hälfte der Mond-
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