Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Großes Lehrbuch der Geographie - S. 469

1902 - Breslau : Hirt
Religionsbekenntnis. Bildung. 469 in Westfalen und Niedersachsen = eingefriedigte Weide; —Hofen und beuren (Bauern- haus, erhalten in Vogelbauer) sind schwäbisch, —heim, cutel, ohl (Orte im Flußtale, auf dem mondsichelförmigen Auenlande, das der Fluß auf der Innenseite einer Krümmung absetzt) und — scheid (auf der Scheide, Grenze) bei den Rheinfranken, — um friesisch. Die Glaubensbekenntnisse sind im Deutschen Reiche stark gemischt wie in der Schweiz und den Niederlanden. Doch überwiegt der Protestantismus, dem der größte Teil Norddeutschlands angehört, mit fast Z (62,5 o/o1) der Bevölkerung bedeutend : etwas mehr als 4 (36,i °/o) sind römisch-katholisch; andere Christen gegen 170000; die Zahl der Juden beträgt 587000; sie bilden im O. (unter den Slaven) einen größeren Teil der Bevölkerung als im W, sind aber auch im Rheinlands, in Elsaß-Lothringen, den ehe- maligen Bistümern Speier, Mainz, Würzburg und Bamberg, gleichwie einem Teile von Oberhessen ziemlich zahlreich vertreten. Die evangelischen Bekenntnisse gliedern sich in den einzelnen Staaten in besondere Landeskirchen und sind unter die Leitung von Konsistorien gestellt, so in Bayern unter das protestantische Oberkonsistorium, in Baden unter den evangelischen Oberkirchen- rat. In Preußen leitet der evangelische Oberkirchenrat die protestantische Kirche der neun älteren Provinzen, während die drei jüngeren besondere lutherische oder reformierte Kon- sistorien besitzen. Die römisch-kathollsche Kirche zählt im Reiche 26 Bistümer, darunter einige Erzbistümer, nämlich in Baden Freiburg i. B., in Bayern Augsburg, Bamberg, Eichstätt/München-Freising, Passau, Regensburg, Speier, Würzburg, in Elsaß-Loth- ringen Metz und Straßburg, in Hessen Mainz, in Preußen Breslau, Ermeland, Fulda, Gnesen, Hildesheim,. Köln, Kulm, Limburg, Münster, Osnabrück, Paderborn, Posen, Trier (das Erzbistum Gnesen ist mit Posen vereinigt), in Württemberg Rotten- burg. — Die altkatholische Kirche steht unter dem Bischöfe zu Bonn. — Die Israe- liten sind zu größeren Bezirken unter Landrabbinern vereinigt. In der geistigen Bildung behauptet das Reich unter den Staaten Europas einen hervorragenden Rang, sowohl in der Zahl der höheren Lehranstalten und derjenigen ihrer Besucher wie in der Verbreitung der Volksbildung in allen Schichten der Bevölkerung, wenn es auch die Verhältniszahl der Analphabeten auf je 1000 Rekruten, mit 2,2 dem Kgr. Schiveden gegenüber um 1,i überschreitet. Rußland hat dagegen 708, Österreich 210, die Niederlande 50, Frankreich 64. Kein anderes Land hat eine so bedeutende Zahl vollständiger Universitäten. Es sind unter Anfügung der Studentenzahl im Sommerhalbjnhre 1902: 1. Berlin (Brandenburg) . . . 5676 11. Jena (Thüringen) . . . 757 2. Bonn (Rheinland) . . . 2408 12. Kiel (Schleswig-Holstein) 1156 3. Breslau (Schlesien) .... 1827 13. Königsberg (Ostpreußen) . . . 968 4. Erlangen (Bayern) 1004 14. Leipzig (Kgr. Sachsen) . . 3508 5. Freiburg (Kathol. Baden). . . 1801 15. Marburg (Hessen-Nassau) . . 1362 6. Gießen (Hessen) . 1016 16. München (Bayern) 4430 7. Göttingen thannover). . . . . 1371 17. Rostock (Mecklenburg). . . 551 8. Greifswald (Pommern).... 825 18. Straßburg (Reichsland) . . . 1132 y. Halle (Prov. Sachsen). . 1727 19. Tübingen (Württemberg) . . 1496 10. Heidelberg (Protest. Baden) . 1640 20. Würzburg (Bayern) 1198 Von diesen 20 haben jedoch nur 3, Breslau, Bonn und Tübingen, theologische Fakultäten beider Konfesstonen; dazu kommt die Akademie für Philosophie und katholische Theologie in Münster. — Technische Hochschulen (für Maschinenbau und verwandte Berufs- arten) gibt es 10: in Aachen, Berlin, Braunschweig, Danzig (im Ban begriffen), Darm- stadt, Dresden, Hannover, Karlsruhe, München, Stuttgart. — Der Förderung gelehrter Bildung dienen öffentliche Bibliotheken, wissenschaftliche Sammlungen und Institute, gelehrte Geselljchaften usw. in den Hauptstädten und an den Universitäten; auch die ' vüei/r“nf-c werden sorgsam gepflegt auf Kunstakademien und Kunstschulen (14) und auf Musiklehranstalten (21). Die deutsche Malerschule reiht sich der italienischen würdig, an, und die deutsche Tonkunst, in ihren großen Meistern früherer Zeit in ganz Europa gefeiert, hat noch jüngst eine neue, glänzende Blüte erlebt. öiach den Teilergebnissen der Jählung von 1900. Nur für die S. 519 besonders bezeichneten Staaten waren diese vorhanden.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer