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1. Nieberdings Schulgeographie - S. 103

1909 - Paderborn : Schöningh
- 103 — Bischofssitz, mit einem herrlichen Münster, bedeutend durch Handel und Industrie! im 15. und 16. Jahrh. ein Mittelpunkt der Kunst und Literatur (Gutenberg. Sebastian Brant, Thomas Murner, Johann Fischart), oft be- fangen im'volkslied als die „wunderschöne" Stadt, 1681 an Ludwig Xiv. verraten, durch die Ubergabe am 27. Sept. 1870 zurückgewonnen. Nördl. von Straßburg: Bischweier und Hagenau. beide mit starkem Hopfenbau; Weißenburg (Treffen am 4. Aug. 1870); Wörth (Schlacht am6. Aug. 1870). Südl. von Straßburg: Schlettstadt, an der Jll, gewerbreich. 2. Bez. Oberelsasj, das südl. Elsaß. Markirch, Kolmar. Mül- hausen (98 T. E.), sämtlich mit großen Baumwollspinnereien. Starken Weinbau und Weinhandel treiben Rappolts weiter und Geb Weiler. Neu-Breisach^, kleine Festung. 3. Bez. Lothringen. Metz, rechts an der Mosel. 14 lmi von der französischen Grenze, 60 T. E., Bischofssitz, eine der stärksten Feftuugen Europas, 1552 von den Franzosen besetzt, durch die Ubergabe am 27. Okt. 1870 zurückgewonnen. Mehrere Ortschaften in der Ilmgegend sind be- rühmt geworden durch die Kämpfe des Jahres 1870. Rechts von der Mosel: Colombeh-Nouilly (14. Aug.); links: Vionville (16. Aug. — Mars la Tour liegt auf französischem Boden), Gravelotte und St. Privat (18. Aug.). Nördl. von Metz an der Mosel die Festung Diedenhosen. An der preußischen Grenze die Fabrikstadt Saar- gemünd, an der Saar. In der Nähe der Stadt Forbach das durch die Schlacht am 6. Aug. 1870 bekannte Dorf Speichern (Spicheren). Zus. Das Gebiet, das jetzt Elsaß-Lothringen bildet, wurde von Cäsar der römischen Herrschaft unterworfen, im 4. und 5. Jahrh. n. Chr. größtenteils von dem germanischen Volksstamme der Alemannen erobert, von Chlodwig dem Frankenreiche einverleibt; 843 im Vertrag zu Verdun kam es als Be- standteil Mittelfrankcns an Kaiser Lothar, nach dessen Tode 855 an seinen Sohn Lothar Ii., 870 im Vertrag zu Wersen an Ludwig den Deutschen, den König von Ostfranken (Deutschland). Das Elsaß wurde im 10. Jahrh. zum Herzogtum Schwaben geschlagen, nach dessen Aufhören (S. 99) es sich in eine Reihe reichsunmittelbarer Herrschaften und Städte auflöste; im Oberelsaß, seit alter Zeit Sundgau (^ Südgau) genannt, waren besonders die Habsburger mächtig. — Schon früh warfen die Franzosen begehrliche Blicke auf die Grenzgebiete des Deutschen Reiches; bereits die Kaiser Otto Ii. und Otto Iii., Konrad Ii. und Heinrich Iii. mußten Frankreichs „Rheingelüste" mit Waffengewalt zurückweisen. In der Reformationszeit war ein deutscher Fürst, Moritz von Sachsen, den Franzosen zur Erreichung ihrer Wünsche behilflich. Nachdem dieser nämlich 1546 seine Verwandten und Glaubensgenossen an den Kaiser, Kark V., verraten hatte (S. 93), verriet er 1551 seinen Kaiser und erkaufte Frankreichs Unterstützung durch die Preisgabe der lothringischen Bischofsstädte Metz, Toul und Verdun. Alle Versuche Karls V., diese zurückzuerobern, waren vergebens, und im West- sälischen Frieden 1648 mußte Deutschland endgültig auf sie verzichten; das übrige Lothringen (Herzogtum Lothringen) fiel an Frankreich 1766. Im West- iälischen Frieden erhielt Frankreich auch alle Besitzungen und Rechte der Habs- burger im Elsaß, und seitdem wurde dieses urdeutsche Land durch Güte und Gewalt dem Reiche immer mehr entfremdet; 1681 verlor auch Straßburg seine Selbständigkeit. 1814 und 1815 blieb das besiegte Frankreich im Besitz von Elsaß-Lothringen, aber im Frankfurter Frieden, 10. Mai 1871, mußte es fast das ganze Elsaß (660 qkm mit der Festung Belsort blieben französisch) und ein Stück von Lothringen (6000 qkm mit 1/2 Mill. E.) an das neue Deutsche Reich abtreten. * Von Ludwig Xiv. angelegt, nachdem Breisach in Baden (auch Alt-Breisach genannt) 1697 an das Deutsche Reich zurückgegeben war. J
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