1909 -
Paderborn
: Schöningh
- Autor: Nieberding, Karl, Richter, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 25
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Hafen- und Fabrikstadt; Malmö, am Sund, bedeutend durch Handel;
Karlskröna, wichtiger Krieashafen; Wisby (wlsbü), auf der Insel
Gotland, einst die mächtigste Hansastadt im N., jetzt ein kleiner Ort.
2. Das äöuigteidi Norwegen.
323 000 qkm.
Das Königreich Norwegen hat 2^ Mill. E., darunter über
2x/5 Mill. Norweger mit dänischer Schriftsprache und lutherischer
Religion; außerdem Finnen und Lappen im N. — Zum Ackerbau
ist nur der schmale Küstenstrich geeignet. Wichtige Nahrungszweige sind
die Viehzucht, die Fischerei, der Bergbau und die Schiffahrt;
die norwegische Handelsflotte zählt mehr Dampfschiffe als die französische.
— Ausgeführt werden besonders Fische. Milch, Butter. Erze, Holz.
Städte. In Norwegen gibt es nur 1 Großstadt, nämlich die Haupt-
stadt Lkristiänia, am Nordende des gleichnamigen Fjords, erster
Einfuhrhafen des Landes. Bergen, wichtigster Ausfuhrhafen (Stockfisch
und Hering). Drontheim (Trondhjem, spr. tronjem), am gleichnamigen
Fjord, mit großen Fischereien. Hammerfest; hier geht die Sonne
von Mitte Mai bis Ende Juli nicht unter, von Ende November bis
Ende Januar uicht auf. Der Lofot-Archipßl.
Zus. Aus der Geschichte der Skandinavischen Halbinsel: Die finnischen
Stämme, die sie in ältester Zeit bewohnen, werden nach N. verdrängt durch
Germanen, im heutigen Schweden durch Goten und Svea (Schweden), im
heutigen Norwegen durch Nordmänd (Normannen). Um das Jahr 1000 Ein-
sührung des Christentums. 1397 Vereinigung der 3 nordischen Königreiche Schweden.
Norwegen und Dänemark durch die Calmarische Union. — Gustav Wasa
(1523—1560) löst Schweden aus der Union und führt die Reformation ein.
Gustav Adolf (1611—1632) entreißt den Russen Jngermanland, den Polen
Estland und Livland, fällt, um Schwedens Macht auch auf Kosten des Deutschen
Reiches zu vergrößern, in Deutschland ein. findet aber hier in der Schlacht bei
Lützen (1632) seinen Tod. Im Westfälischen Frieden (1648) bekommt Schweden
den besten Teil von Pommern, die säkularisierten Bistümer Bremen (ohne die Stadt
Bremen, die eine freie Reichsstadt bleibt) und Verden; auf kurze Zeit ist Schweden
die erste Macht des Nordens. Schwedens Übermut wird zuerst gedämpft durch
den Sieg des Großen Kurfürsten bei Fehrbellin (>675), seine Macht gebrochen
durch den Nordischen Krieg (1700—1721); am Ende desselben vertiertes
Jngerm änland, Estland und Livland an Rußland, Bremen und Verden
an Hannover, Vorpommern bis zur Peene an Preußen. 1809 muß es Finn-
land an Rußland abtreten. 1814 zwingt es Dänemark zur Abtretung des mit
Dänemark seit der Calmarischen Union vereinigten Königreichs Norwegen, gibt
dafür an Dänemark Schwedifch-Vorpommern. Vergl. die Geschichte der
preußijchen Provinz Pommern. 1905 reißt Norwegen sich von Schweven los
und wird ein selbständiges Königreich.
§ 59. I>as Königreich Dänemark.
39 000 qkm.
I. Lage und Grenzen. Dänemark umfaßt den nördl. Teil
der hafenarmen, an der Westseite mit endlosen Dünenreihen bedeckten
Halbinsel Jütland^ und die östl. davon liegenden Inseln Fünen,
1 Die Nordspitze von Jütland, Skagens Horn, und die „eiserne" Westküste
sind wegen der Stürme und Riffe, sowie des Mangels an sicheren Ankerplätzen