Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Nieberdings Schulgeographie - S. 204

1909 - Paderborn : Schöningh
— 204 — oder Händler im Lande zerstreut wohnen, zum Teil der deutschen Schutztruppe angehören, beträgt etwa über 6000, zum größten Teil Deutsche, die in keiner anderen Kolonie gleich zahlreich vertreten sind. Die Zahl der Gesamtbevölkerung von Deutsch-Südwestafrika beläuft sich auf rund 200 000 Seelen. Die Hottentotten oder Naman bewohnen das Groß-Nama- land vom Oranje-Fluß bis zum Wendekreis des Steinbocks. Als die Holländer im 17. Jahrh. nach Südafrika kamen, waren die Hotten- totten ein Hirtenvolk mit einem großen Viehbesitz; jetzt sind sie her- untergekommen und arm. — Immer mehr Bedeutung erlangen die Bastards, Mischlinge von Europäern und Hottentotten, die dem Händler und Forscher als Ochsentreiber und Karawanenführer nnent- behrlich sind. Sie sind sämtlich Christen. Die Herero, 80 T., ein Bantn-Stamm, bewohnen das Herero-Laud zwischen dem Wendekreis des Steinbocks und dem 20.° s. Br. Sie siud Viehzüchter; die Wohlhabenden besitzen wohl mehrere Tausend Stück Vieh: Rinder, Schafe, Ziegen. Mit Ackerbau be- schäftigen sie sich nur dann, wenn sie von den zerstreut im Lande lebenden Missionaren dazu besonders angehalten werden. Früher kleideten sie sich nur in gegerbte Felle, jetzt aber auch in europäische Zeuge. — Otyimbiugue (otjimbingwe), aus etwa 500 Hütten und zahlreichen Viehkralen bestehend, ist ihre bedeutendste Niederlassung, zugleich wichtige Missionsstation, Haupthandelsplatz im Innern von Südwestafrika. Die Ovambo, I Ht., ebenfalls ein Bantnvolk, bewohnen das Ambo-Land zwischen dem 20.° s. Br. und dem Kuusne. In ihren körperlichen und geistigen Eigenschaften gleichen sie den Hererö, unterscheiden sich aber von diesen namentlich durch ihre zähe Anhäng- lichkeit an die alten Sitten, die alte Kleidung und die althergebrachten Religionsgebräuche. Im Gegensatz zu den Hererö treiben sie mehr Ackerbau als Viehzucht. Die Bergdämara, durchaus verschieden von den Bantnstämmen und von den Hottentotten, wohnen in kleinen Familienverbänden zerstreut im Groß-Namalaude und im Hererö-Lande. Sie hausen meist in den Schluchten der Gebirge, besitzen mit seltenen Ausnahmen weder Klein- noch Großvieh und sind fast ausschließlich auf Pflanzenkost angewiesen. Wegen ihrer Bescheidenheit und Anstelligkeit sind sie im Gegensatz zu den arbeitsscheuen Hererö und Hottentotten befähigt, brauchbare Arbeiter im Dienste der Deutschen zu werden. Ein ähnlich armseliges Dasein fristen einige Tausend Nama- Buschmänner, Mischlmge von Hottentotten und Bergdamara, Herero und Buschmännern. — Die reinen Buschmänner, wilde, freiheitliebende Jäger, haben sich aus Deutsch-Südwestafrika längst nach O. in die weiten Steppen und Jagdgebiete der Kdahäri zurück- gezogen.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer