1909 -
Paderborn
: Schöningh
- Autor: Nieberding, Karl, Richter, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 25
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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b) Französische Besitzungen: Außer vielen klemen Inseln be-
sonders: 1. Nen-Kaledonien, reich an Mineralien. 2. Tahiti,
Mittelpunkt der französischen Besitzungen im östl. Stillen Ozean,
vulkanisch, außerordentlich mild und fruchtbar an den Küsten. —
Ausfuhr: Kopra, Bananen. Orangen. Baumwolle.
c) Niederländische Besitzungen: Die Westhälfte von Neu-
Guinea.
d) Deutsche Besitzungen: 1. Deutsch-Neuguinea:^) Kaiser
Wilhelm-Land, d) Der Bismarck-Archipel. o) Die deutschen Salomons-
Jnselu. 2. Die Marschall-Inseln. 3. Die Karolinen und
Marianen (mit Ausnahme von Guam). 4. Die ^amoa-Juselu
(mit Ausnahme von Tutuila).
§ 100. Zeutsch Ozeanien.
1. Deutfcfi^fleiiguiiien.
a) Kaiser Wilhelm-Land.
I. Grenzen und Größe. Von der durch die seichte T6rres-Straße
von Australien getrennten, auffallend gegliederten Insel Neuguinea,
der nächst Grönland größten Insel der Erde (etwa 4/s Mill. qkm),
ist der nordöstl. Teil deutscher, dagegen der westl. niederländischer, der
südöstl. britischer Besitz.
Der deutsche Anteil, Kaiser Wilhelm-Land genannt, ist größer
als die Hälfte des Königreichs Preußen.
Nachdem die 1884 behufs Erwerbung von Kolonien in der Südsee
gegründete „Neuguinea-Gesellschaft" an der Nordküste von Neu-
guinea, serner auf den östl. von dieser Insel gelegenen, jetzt Bismarck-
Archipel genannten Inselgruppen mehrere Häfen und Küstenstrecken
an sich gebracht hatte, wurde gegen Ende desselben Jahres an der-
schiedenen Punkten die deutsche Flagge gehißt, im Jahre darauf zwischen
der deutschen und britischen Regierung die Grenzfrage geregelt, sowie
die Verwaltung von Deutsch-Neuguinea samt dem Bismarck-Archipel
durch einen kaiserlichen Schutzbrief der genannten Gesellschaft übertragen.
1899 ging die Landeshoheit über das ganze Gebiet der Gesellschaft auf
das deutsche Reich über.
Ii- Bodengestalt und Bewässerung. Die über 800 km lange,
von Korallenriffen und kleinen Inseln begleitete Küste von Kaiser
Wilhelm-Land besitzt eine Reihe von Einbuchtungen und Ankerplätzen.
Die weitesten Einschnitte sind der Hüon-Gols und die Astrolabe-
Bai^; unter den Häsen ist der sicherste der Friedrich Wilhelm-
Hafens
' Vergl. Z 45.
^ Benannt nach dem französischen Schiff Astrolabe, das 1823 diese Küste
zuerst etwas genauer aufnahm.
3 Benannt nach dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm, der 1838 als
Friedrich Iii. den Thron bestieg.