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1. Nieberdings Schulgeographie - S. 250

1909 - Paderborn : Schöningh
- 250 — bei, solange nicht andere Kräfte die Lage der einzelnen Teilchen zu verändern suchen. Eine solche Kraft ist die Drehung, durch die die leicht verschiebbaren Massenteilchen der noch flüssigen Erdkugel zum Äquator hin gedrängt werden mußten. (Versuch mit einem schnell rotierenden Oltropsen.) — Temperatnrbeobachtuugen in Gruben und Bohrlöchern haben ergeben, daß die Wärme der Erde von ihrer Oberfläche (um durchschnittlich 3° auf je 100 m) nach ihrem Mittelpunkte hin zunimmt. Diese Beobachtungen und der Ursprung- liche Zustand der Erde scheinen dafür zu sprechen, daß nur die Erd- kruste starr ist. das Erdinnere dagegen noch jetzt in glühend flüssigem Zustande sich befindet. Nach der Kant-Laplaceschen Hypothese ^ bildeten die Planeten zu- stimmen mit der Sonne anfänglich einen einzigen ungeheuren Gasball mit langsamer Drehung. Allmählich verdichtete sich die Masse, und die Geschwindigkeit der Drehung nahm immer mehr zu. Durch die wachsende Schwungkraft flachte sich der Gasball ab, und an seinem Äquator lösten sich von Zeit zu Zeit eiuzelne Massen los, die, anfangs in Gestalt von Ringen, in der gleichen Richtung die Hauptmasse um- kreisten, dann zerrissen und sich zu Kugeln zusammenballten. So ent- standen die Planeten, und in ähnlicher Wiederholung des Vorganges die Nebenplaneten, während die mittlere Masse als Sonne übrigblieb. Die Erde bildete bei der Trennung von der Sonne eine gas- förmige, bei fortschreitender Verdichtung eine feuerflüssige Masse, die das Wasser und die leichtflüssigen Bestandteile im Zustande von Dämpfen wie eine ungeheure Hülle umgaben. Bei der allmählichen Erkaltung bildete ffch dann eine feste Erdkruste, während das Innere noch jetzt ein flüssiges Feuermeer ist. Infolge der Erdabkühlung erkaltete auch die umgebende Dampfhülle und verdichtete sich zu Wasser, das dann auf die starre Erdkruste niederschlug. — Was die weitere Entwicklung der Erdoberfläche betrifft, so führte man früher alle Veränderungen auf gewaltige Umwälzungen zurück, indem man dieselben entweder lediglich als Wirkungen des Wassers tneptunismus) oder als Wirkungen des Feuers (Plutonisinus, Vulkanismus) betrachtete. In neuerer Zeit suchte man selbst die größten Veränderungen, die an der Erdoberfläche im Laufe der Zeiten vor sich gegangen sind, durch die noch jetzt wirkenden (§ 114) unscheinbaren, aber mit der Zeit die großartigsten Wirkungen hervorbringenden Kräfte der Natur zu erklären: Evolutionstheorie^. § 108. |>te Luft, pie Luftströmungen. 1. Die Wärme der Lust, die die Erde bis zu einer Höhe von etwa 300 km (Höhe des höchsten Berges?) rings umgibt, ist am größten an der Erdoberfläche, nach oben nimmt sie ab (um y2° auf je 100 in). Der Grund dieser Erscheinung liegt in der Art der Lusterwärmung. Die Sonnenstrahlen erwärmen nämlich die Luft 1 — Voraussetzung, Annahme, v. gricch. hypöthesis. Der deutsche Philosoph Kant starb 1804, der französische Mathematiker und Astronom Laplace 1827. 2 Entwicklungslehre, v. tat. evolvere — entwickeln und v. griech. theoria. — Lehre (theörein = betrachten, erwägen).
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