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1. Die Grundzüge der Geographie - S. 99

1904 - Braunschweig : Westermann
— 99 — Durch das ostafrikanische Randgebirge wird das Gebiet in einen niedrigen Küstenstrich und in ein viel größeres Hochland geteilt, das sich durchschnittlich zu 1200 m erhebt. Die Küstenlandschaften sind heiß (Durchschnittstemperatur -f- 26 °) und werden von den vorherrschenden Ostwinden reichlich bewässert; ihr Klima ist dem Europäer wegen der häufig auftretenden Malariafieber und Ruhranfälle gefährlich. Die Hochflächen sind dagegen regenarm, auch erheblich kühler, besonders sind die Nächte oft bitter kalt, ihr Klima ist daher gesunder. Die einheimische Bevölkerung besteht überwiegend aus Bantunegern; an der Küste haben sich vielfach Araber angesiedelt, welche früher vorzugsweise dem Sklavenfang oblagen, jetzt Handel betreiben, und auch Inder, welche die Geldgeschäfte besorgen. Von Europäern sind mehrfach schon Pflanzungskolonien angelegt worden und versprechen mit der Zeit eine gedeihliche Entwickelung; Missionsstationen befinden sich hauptsächlich im Inneren. An der Küste wird das aus dem Arabischen und der Sprache der Bantuneger gemischte „Kisuahel“ gesprochen. Man baut Kaffee, Tabak, Kakao, Vanille und Baumwolle; wertvolle Ausfuhrprodukte sind auch Elfenbein, Kautschuk, Kopal, ein bernsteinartiges Harz, und Kopra. Küstenorte sind Lindi, Dar-es-Saläm (Sitz des kaiserlichen Gouverneurs), Bagamojo, Haupthandelsplatz nach Sansibar hinüber, Pangani und Tanga. J Regelmäßige Verbindung mit Deutschland halten die Reichspostdampfer der Deutschen Ostafrika-Linie, welche von Hamburg über Sues und Aden in etwa 31 Tagen nach Tanga fahren. 2) Deutsch-Südwestafrika (855000 qkm mit etwa 200000 Ein w.) erstreckt sich vom Oranjestrom und den Grenzen des Kaplandes im Süden bis über Kap Frio im Norden hinaus und grenzt hier an das Portugiesische Westafrika; im Inneren reicht es bis zum 20. und 21. Längengrad und umfaßt das Groß-Nama-, Damara- und Ovambo-Land mit Ausnahme des britischen Gebietes der Walfischbai; im N. reicht ein schmaler Streif bis zum Sambesi. Das westafrikanische Randgebirge erhebt sich hier in breiten Terrassen bis zu 2700 m und läßt einen nur schmalen, sandigen und schwer zugänglichen Küstensaum frei, im Osten und Südosten fällt es allmählich zur Kalaharisteppe ab. Das Klima ist trocken und nicht drückend heiß, für Europäer daher zuträglich. Nur selten fallen Gewitterplatzregen, welche die sonst leeren Flußbette zeitweise füllen. Demgemäß zeigt das ganze Gebiet einen steppenartigen Charakter oder es ist Buschland, in welchem feinblätterige Akazien und Mimosen voiheirschen. Geregelter Ackerbau ist wegen der Dürre schwierig r? *
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