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1. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 64

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
64 Das Zeitaller des Emporkommens Preutzens. 1648 — 1786. 1763. Nach dem Tode Augusts Iii., der bereits in völliger Abhängigkeit von Russische Rußland gestanden hatte, war Stanislaus Poniatowski, ein Günst- Einmischung. ling Katharinas, auf den Thron erhoben worden. Jetzt benutzte diese die Frage der Dissidenten, um sich in die inneren Verhältnisse des Landes einzumischen. Als der Reichstag ihre Forderung, ihnen politische Gleichberechtigung zuzugestehen, zurückwies, vereinigte sie den russisch gesinnten Teil des Adels zu einer Konföderation, der auch der König beitreten mußte; und als diesem Adelsbündnis eine Gegenkonföderation entgegentrat und der Bürgerkrieg ausbrach, rückten russische Truppen ins Land. Auch in einem jetzt ausbrechenden Türkenkriege war Rußland siegreich. Joseph ir. Indessen drohte der Ausbruch eines Krieges zwischen Rußland und 1790. Österreich; Joseph Ii., der seit 1765 deutscher Kaiser war, während seine Mutter die Regierung der österreichischen Erblande fortführte, wollte einem weiteren Vordringen der Russen nicht ruhig zusehen. Er näherte sich Friedrich dem Großen, mit dem er zweimal, in Neiße und in Mährisch-Neustadt, zusammentraf. Der Weltfriede wurde gesichert, indem der zuerst Teilung von Friedrich ausgesprochene Gedanke einer Teilung Polens aus-1772. geführt wurde. Rußland eignete sich das Gebiet östlich der Düna und des Dnjepr an, Österreich Galizien und Lodomirien, Preußen West-Meußen außer Danzig und Thorn, dazu Ermeland und den Netzedistrikt; Friedrich nannte sich nunmehr König von Preußen. Der polnische Staat hat seinen Untergang durch seine innere Schwäche selbst verschuldet. Preußen hat sich an der Teilung deshalb beteiligt, um nicht den gesamten Raub in die Hände Rußlands fallen zu lassen. Was es aber damals erwarb, war zum größten Teil altes deutsches Gebiet, das durch den Thorner Frieden verloren gegangen war und das nunmehr durch die Tätigkeit deutscher Beamten, deutscher Bauern und Bürger auf eine höhere Stufe der Gesittung erhoben wurde. Der bayrische Erbfolgekrieg und der deutsche Fürstenbund. § 54. Der bayrische Erbfolgekrieg. 1778—1779. Das Einvernehmen zwischen Preußen und Österreich dauerte nicht lange; Friedrich sah sich bald genötigt der unruhigen Eroberungssucht Josephs Ii. entgegenzu-1777. treten. Als 1777 der Kurfürst von Bayern kinderlos starb, dessen Erbe der ebenfalls kinderlose Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz war, Josephs An- versuchte Joseph, diesen Anlaß zur Erwerbung Bayerns zu benutzen, das ^Bayern.uf im achtzehnten Jahrhundert bereits zweimal, im spanischen und im österreichischen Erbfolgekriege, in Gefahr gekommen war, eine Provinz Österreichs zu werden. Er erhob auf größere Teile des Landes als auf erledigte Lehen Anspruch, und Karl Theodor ließ sich zu ihrer Abtretung bestim-
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