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1. Teil 4 - S. 16

1910 - Leipzig Wien : Freytag
16 Unsere Handelsbeziehungen verbanden uns mit einigen Gebieten des Auslandes sehr eng und der Gedanke lag deshalb nahe, solche Gebiete auch in politische Verbindung mit dem Heimatlande zu bringen und auswärtige Besitzungen zu erwerben. Diesen letzten Schritt unserer Entwicklung haben wir erst vor wenigen Jahrzehnten unternommen. Er konnte erst zu ersprießlichem Ergebnisse führen, nachdem unser Land staatlich geeint worden war, was in dem Jahre 1871 sich verwirklichte. Staat und Volk. Das Deutsche Reich ist jetzt ein unter gemeinsamer Leitung stehender Staat, dessen einzelne Teile früher die Staaten des „Deutschen Bundes“ waren. Es wird zum großen Teile von Leuten deutscher Abkunft bewohnt. Nur 7% der Bewohner gehören anderen Völkerstämmen an. Die Deutschen sind nicht mehr durchweg reine Germanen, sondern sie haben sich im S. mit Romanen, im W. mit Kelten und im 0. mit Slawen vermengt, da das Land von jeher ein Durchgangs- und Übergangsgebiet war. Am reinsten haben sich einige Stämme im W. erhalten, besonders die Hessen und die Friesen. Nach der Mundart unterscheidet man Oberdeutsche und Niederdeutsche. Die oberdeutsche Mundart ist seit Martin Luther die Schriftsprache geworden und drängt die niederdeutsche Sprache immer mehr nordwärts zurück. Beide Mundarten unterscheiden sich dadurch, daß man im Plattdeutschen dat, v\at und ick sagt, während man im Hochdeutschen die Formen das, was und ich gebraucht. Nicht nur nach der Mundart, sondern auch nach ihrer Art zu siedeln und Häuser zu bauen sowie nach Sitte und Brauch unterscheidet man acht verschiedene Stämme: 1. Die Bayern im Donaugebiete östlich vom Lech und im Alpenvorlande bis nach Österreich hinein; _ 2. die Schwaben vom Lech bis zum Wasgau, im allgemeinen im ]Neckai gebiete, aber auch im Schweizer Alpenvoiland; die westliche Abzweigung nennt man Alemannen; 3. die Mainfranken im allgemeinen nördlich von den Bayern und Schwaben und über den Rhein hinüber, wo sie Pfälzer genannt werden; 4. die Rheinfranken oder norddeutschen Franken in der Rheinprovinz und in Hessen-Nassau; _ _ 5. die Hessen östlich vom Rheinischen Schiefergebirge im Fuldagebiete und Hessischen Berglande; . 6. die Thüringer im Gebiete der Werra und Saale, des Thüringer Av aides und Harzes und jenseits der Saale, wo man sie als Obersachsen bezeichnet, 7. die Sachsen oder Niedersachsen in Westfalen, Hannover und Schleswig- Holstein ; t 8. die Friesen an der Nordseeküste und auf den deutschen Isordseemseln. Die Sprache der Friesen weicht von allen übrigen deutschen Mundarten sehr ab und geht jetzt zugrunde. Dafür tritt der niederdeutsche Dialekt der Nieder- sachsen cm. Das östliche Norddeutschland war zu Beginn der geschichtlichen Zeit nicht von Deutschen bewohnt, sondern seit der Völkerwanderung von Slawen besetzt. Die Deutschen kolonisierten das Gebiet, indem sie ihre Marken vorschoben, unc
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