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1. Teil 4 - S. 61

1910 - Leipzig Wien : Freytag
61 Wolken und Nebel haben den Anlaß zu der Sage von dem neckischen Berggeist Rübezahl gegeben. Während sich das Gebirge nach N. zur schlesischen Seite steil senkt, ist es nach S. hin zu mehreren Vorstufen ausgebildet. Die Hoch-gebirgsart spricht sich auch darin aus, daß, wie in den Alpen, das Vieh auf die Berg weiden geführt wird und daß die Berghütten, die sogenannten Bauden, den Sennhütten der Alpen ähnlich aus Steinen und Holzblöcken erbaut und mit Schindeln bedeckt sind. (Fig. 34.) östlich des Gebirges findet sich eine Lücke, die mit Porphyrbergen ausgefüllt ist und wegen ihrer niederen Erhebung für den Verkehr zwischen Schlesien und Böhmen sehr wichtig ist. Man bezeichnet das Bergland nach der Stadt Waldenburg, die durch ein Steinkohlenlager, das niederschlesische Kohlengebiet, der Mittelpunkt eines großen Industriebezirkes geworden ist. Das rauhe Klima und der felsige Boden erlauben nur einen beschränkten Feldbau, deshalb haben sich die Bewohner hier, wie im Erzgebirge, genötigt gesehen, durch Hausindustrie, besonders Weberei, die Mittel für ihren Unterhalt zu erwerben. Fig. 34. Wiesenbaude mit Blick auf die Schneekoppe. (Nach einer Photographie.) Jenseits des Waldenburger Berglandes tritt das Gebirge wieder in mehreren Kämmen auf. Das Eulengebirge und das Heuseheuergebirge umrahmen ein Hochland, das kesselartig zwischen ihnen eingetieft ist, das Glatzer Bergland. Aus ihm bricht die Glatzer Neiße nach N. zur Oder durch, während sich nach S. zur Elbe die Adler ergießt. Beide Flüsse haben die wichtigen Pässe von Wartha und Mittelwalde geschaffen, die in den vielen zwischen Preußen und Österreich geführten Kriegen wichtig geworden sind. Am Südostrande erhebt sich der Glatzer Sehneeberg zu 1400 m. Das Eulengebirge bildet einen flachwelligen Kamm aus Urgestein, die Heuscheuer ist eine Sandsteinplatte, deren zerrissene Formen und mauerartige Tafelberge an das Elbsandsteingebirge erinnern. Viel besucht werden seine Felslabyrinthe, die sogenannten Felsenstädte von Adersbaeh und Weekelsdorf. Der Glatzer Kessel ist landschaftlich schön und reich an vielbesuchten Heilquellen.
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