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1. Lehrbuch der Geographie für die mittleren und oberen Klassen höherer Bildungsanstalten sowie zum Selbststudium - S. 25

1872 - Hannover : Hahn
§. 7. Die Oberflächenformen des Festlandes. 25 punkt fester Körper auf ähnliche Weise von dem auf sie wirkenden Drucke abhängig zu sein scheint, als der Siedepunkt flüssiger. Man hat vielmehr aus astronomischen Gründen es wahrscheinlich gemacht, daß die Erde bis zur Tiese von wenigstens 200 Meilen erstarrt sein müsse. Betrüge aber wirklich die Dicke dieser Hülle nicht mehr als fünf Meilen, so wäre sie verhältnismäßig dünner als die Schale eines Eies. Auch die Abplattung der Erde deutet wenigstens daraus hin, daß die Erde einst flüssig war. Schließlich bietet die Erklärung der vulkanischen Erscheinungen viel weniger Schwierigkeit, wenn man von vorn herein das stete Vorhandensein feurig flüssiger Substanzen im Innern der Erde annimmt. Die Oberflächenformen des Festlandes. Zwei Gegen- §. sätze treten uns hier entgegen, derjenige von eben und uneben, so wie der von tief und hoch. Die Ebenen können demnach zweierlei Art sein, Tiefebenen und Hochebenen (Plateaus, Tafelländer). Es ist nicht möglich, eine bestimmte Höhe anzugeben, welche diese beiden Naturformen scheide, man kann vielmehr höchstens sagen, daß eine Ebene, die nicht wenigstens 500' im Mittel sich über die Meeresflüche erhebe, kein Plateau sei. Wohl aber gibt es Tiefebenen, die bis zu weit größeren Höhen ansteigen. So erhebt sich z. B. die Ebene des Amazonenstroms von der Küste so allmählich bis zu einer Höhe von fast 1200' am Ostfnße der Kordilleren, daß man sie nothwendig als ein Naturganzes betrachten muß. Es finden sich Tiefebenen, welche .tiefer als die Meeresfläche liegen, z. B. einzelne Marschbezirke an den Küsten der Nordsee, die Natronseen in Aegypten; besonders aber ist zu nennen die 13500 Dm. große Bodendepression, deren tiefste Stelle das Caspifche Meer, — 78', bezeichnet, und die nordwärts bis in die Gegend zwischen Kasan, 54', und Sarepta, — 36', hinausreicht, während der Aralsee schon 30' über dem Niveau des Schwarzen Meeres liegt. Die tiefste Stelle der Erdoberfläche aber ist in der Jordanspalte der Spiegel des Todten Meeres, — 1230'; schon der Tiberiassee hat — 612'. Nicht immer sind Tiefebenen völlig flach, vielmehr sind sie häufig wellig, d. h. mit niedrigen Hügeln bedeckt. Die Lombardei eine flache, Norddeutschland im Allgemeinen eine wellige Ebene. Die Hochebenen hat man wohl danach in zwei Abtheilungen gebracht, je nachdem sie als Hochebenen ersten Ranges sich über 4000' erheben oder nicht (s. die Tabelle auf folgender Seite oben). Besser ist es, danach zu fragen, ob sie die Konfiguration eines Landes wesentlich bedingen oder nicht. In diesem Sinne ist z. B. Hochafrika ein Plateau ersten, die Hochebene von Quito ein Plateau zweiten Ranges. Selten geschieht der Uebergang vom Plateau zur Tiefebene plötzlich und unvermittelt; gewöhnlich sinkt die Hochebene in Terrassen allmählich zur Tiefe ab. Dadurch werden die sog. Stufenländer gebildet, welche nach den mannichfaltigsten Beziehungen die beiden großen Gegensätze vermitteln. Erhebungen, welche nicht, wie die Tafelländer, ohne Unterbrechung auf weite Strecken hin gehobene Erdräume sind, nennt man Gebirge, ihre einzelnen durch Thäler von einander getrennten Theile heißen Berge. Man unterscheidet Masseugebirge und Kettengebirge, von denen die ersteren Berggruppen sind, welche sich mehr oder weniger symmetrisch um einen Mittelpunkt gruppieren, während bei den letzteren,
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