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1. Lehrbuch der Geographie für die mittleren und oberen Klassen höherer Bildungsanstalten sowie zum Selbststudium - S. 105

1872 - Hannover : Hahn
§. 32. Die verschiedenen Staatenbildungen :c. 105 bestimmen, so gibt es auch durch göttliche Mitgift vorzugsweise begabte Völkerstämme, die, wenn sie an das rechte Ziel ihrer Wanderungen gekommen sind, für einen weiten Umkreis von Völkern, ja für die ganze Menschheit, Leben erweckendes und schlummernde Kräfte entfaltendes Ferment werden. Die verschiedenen Staatenbildungen und Gesell-§.32 schastssormen der Erde. Ursprünglich waren alle Menschen gleich " frei, und bei den Völkern auf untersten Stufen Der Cultur, bei Sanirnel-, Fischer- und Jägervölkern ist das noch der Fall. Aber bei den Völkern mit Eigenthum lag die Versuchung nahe, auch den Menschen selbst als ein Eigenthum und eine Waare zu betrachten, und so entwickelte sich die Sklaverei. Wir finden sie im Allgemeinen bei Hirtenvölkern, z. B. den Beduinen, den Mongolen, nicht, wohl aber bei solchen Hirtenvölkern, welche im Uebergange zum seßhaften Leben begriffen sind, z. B. bei den Patriarchen des alten Testaments, welche für sich selbst in Städten müssig lebten, aber ihre Heerden durch ihre „Knechte" in der Wüste hüten ließen. Verbreiteter aber wird die Sklaverei bei den ackerbautreibenden Völkern. Sie tritt hier besonders dann auf, wenn das Volk sich frembe Länber, die schon von einer ansässigen Bevölkerung bewohnt waren, erobert hat. Da gewährt die Einführung der Sklaverei dem erobernben Volke oft die Mittel, feine eigenthümliche Cultur und Volkstümlichkeit zu bewahren und weiter zu entwickeln. So ist z. B. der spartanische Staat mit feinen eigenthümlichen Einrichtungen ohne die Bans der Sklaverei nicht zu denken, eben so wenig die hohe Bil-bung Athent). Auch das beut)che Mittelalter zeigt ähnliche Verhältnisse, mbem die in frembe Länder einwanbernben Germanen die vorgeftinbene Bevölkerung zu Hörigen machten und später diese Einrichtung auch in die deutsche Heimat übertrugen, wo allmählich die ursprünglich freien Grundbesitzer sich m Leibeigene verwandelten. Das Loos solcher leibeigenen ist das schrecklichste, welches den Menschen treffen kann Denn wenn es auch im Interesse der Herren liegt, den Leibeigenen, wie ein Hausthier, mit angemessener Nahrung und notdürftiger Kleidung zu versorgen, so wird doch jeder Versuch des Sklaven, sich geistig zu entwickeln, von den Herren verhindert, welche zwischen sich und ihrer Sklaven-bevolkerung eine unübersteigbare Scheidewand aufrichten wollen. Daher ex /"ewigen der nordamerikanischen Freistaaten hohe Strafe auf den Versuch, einen Schwarzen lesen zu lehren. Selbst die Familien-bände des Sklaven werden nicht geachtet. Aber die sklavenhaltende Nation wirb über kurz ober lang für das an der Menschheit begangene Verbrechen bestraft. Der nicht durch eigene, energische Anstrengung gewonnene [Reichthum fuhrt zu Selbstüberhebung, dann zu Ueppigkeit !)Wvs sf 'ei^' Uui- unterliegt die Nation balb einem kräftigeren Nachbarvolks Die Sklaverei, die den Spartanern und Römern es möglich machen sollte, Ausbildung für den Krieg zum Lebensberuf des einzelnen zu machen, hat schließlich beiden Völkern ibre plwsisckie und ««alt». Kraft gemut,. Durch Z Einfluß d-s Chr,st°ü.hu,us s°w°h,
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