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1. Lehrbuch der Geographie für die mittleren und oberen Klassen höherer Bildungsanstalten sowie zum Selbststudium - S. 271

1872 - Hannover : Hahn
§. 83. Verticale Gliederung und Bewässerung. 271 Süden der Stadt steigt der honigreiche Hymettus fast zu gleicher Höhe wie der Pentelikus auf. Die äußerste Spitze der Halbinsel ist mit niedrigen Bergmassen angefüllt, unter denen wir nur die Lau rischen Berge wegen ihres ehemaligen Silberreichthums nennen. Hinter dem Hymettus bis zur Ostküste breitet sich die Ebene Mesogaia aus. Die Hauptmasse des Peloponnes wird durch die im Mittel gegen 3000' hohe Hochebene von Arkadien gebildet, die von allen Seiten von hohen Randgebirgen ummauert wird. So war Arkadien und ist heute noch wesentlich ein Land von Hirten, die nach allen Seiten vom Meere abgeschlossen erst in spater Zeit sich zu selbständiger Theilnahme an den griechischen Händeln erhoben, vorher aber, ähnlich wie in einer späteren Zeit die Schweizer, als Söldner in allen fremden Heeren Dienste genommen hatten. Die Oberfläche des Plateaus tragt einzelne ausgesetzte Bergzüge, die z. Theil noch jetzt mit diesen Wäldern (Tannenarten und Eichen) besetzt sind, und zwischen ihnen kleine fruchtbare Ebenen, in denen die Gewässer zum Theil in flachen Landseen enden. Das ist z. B. der Fall in der größten Ebene im Südosten des Landes, in welche sich im Alterthum die drei bedeutendsten Städte desselben Orcho-menus, Mantinea und Tegea theilten, denn das übrige Arkadien war fast nur dorfweife bewohnt. Durch das Gebiet dieser drei Städte führt die Straße vom Isthmus nach Sparta. Daher die politische Bedeutung derselben, die Zerstörung Mantineas durch die Spartaner (385) und der Kamps des Epaminondas in dem Gefilde zwischen Mantinea und Tegea (362). Jetzt finden wir hier die Stadt Tripolitza, um welche in den Freiheitskriegen dieses Jahrhunderts in gleicher Weise gekämpft worden ist, als die Aegypter vom Lakonischen Golf herauf ins Innere vordrangen. Der Westen von Arkadien wird durch den Alp Heus und seinen Nebenfluß, den Ladon, entwässert. An den Quellen des ersteren gründete Epaminondas die Stadt Megalopolis, die er zum Centralpunkte Arkadiens bestimmt hatte. Steil und kurz ist der Abfall der nördlichen Randgebirge gegen die Küste des Korinthischen Busens; daher entströmen bier nur reißende Gießbäche dem Gebirge, z. B. der Styx, der bei feiner Quelle einen prächtigen Wasserfall bildet. Die Städte Achajas waren daher ganz auf das Meer angewiesen. Die Nordwestecke der Hochebene bildet der 6800' hohe Erymanthus; die Nordostecke, das 7300' hohe Kyllenc-gkbirge, ist der Kulminationspunkt der Halbinsel. Von ihm aus erstreckten sich nach Südosten die niedrigeren Bergzüge der Halbinsel Ar-golis, so jedoch, daß an der Nordspitze der Argulischen Bucht Platz für eine 2 Meilen lange Fruchtebene bleibt. Hier waren die Sitze der ältesten griechischen Cultur. Hier lagen Myfenä und Tiryns mit ihren tropischen Bauwerken, Argos mit feiner Burg Larissa, und an der Küste Nauplia. Jetzt ist Nauptia die bedeutendste Stadt des Peloponnes und war vor dem Wiedererwachen Athens die Hauptstadt des jungen Griechenlands. Nach Süden erstrecken fick, von Arkadien aus drei Bergketten, welche zwei Becken bilden, Lafoni'en und Messenien, fiafonien, das östliche derselben, wird vom Eurotas bewässert, dessen
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