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1. Lehrbuch der Geographie für die mittleren und oberen Klassen höherer Bildungsanstalten sowie zum Selbststudium - S. 541

1872 - Hannover : Hahn
§ .133. Die German. Tiefebene. Der Ural.-Balt. u. Ural.-Karp. Höhenzug. 541 werthen, sind die Heimat unserer tüchtigsten Seeleute. Das bedeutendste derselben ist Papenburg an der Ems. vor 200 Jahren gegründet und jetzt ein blühendes städtisches Gemeinwesen. Man kann die Decke von Sand und Lehm, welche das Tiesland bedeckt, mit einem faltigen Gewände vergleichen, welches sich an die aus festeren Schichten gebildete Unterlage des Bodens bald dichter, bald we^ niger dicht anlegt. An einigen Stellen treten dieselben sogar durch die lockere Sandschicht inselartig hervor. Das sind Stellen von hober Bedeutung für das Flachland, weil sie nutzbare Mineralien, besonders Kalk, liefern. Dahin gehört der Gypsfels von Lüneburg an der Ilmenau, an dessen Fuß zugleich eine der reichsten Salzquellen Deutschlands springt; daher hier schon eine Niederlassung zu Karls des Großen Zeiten; ferner ein Fels ähnlicher Art bei Segcberg in Holstein, vor Allem aber die Kalkmassen bei Rüdersd orf, ö. von Berlin, ohne welche schwerlich sich Berlin zu citier Weltstadt hätte entwickeln können. Bohrungen im Gypöberge von Speerenberg, s. von Berlin, s.-ö. von Trebbin, haben ein mächtiges Steinsalzlager aufgeschlossen. An anderen Stellen (namentlich östlich der Elbe) hat man Braunkohlenlager aufgefunden, die aber nirgends von größerer Bedeutung sind. Die Erhebungen im Flachlande erscheinen gegenüber der großen horizontalen Ausdehnung des Ganzen nur wie geringe Faltungen des Bodens, und doch vermögen sie im Kleinen der Landschaft manche Reize zu gewähren. Sie schließen sich an die beiden Höhenzüge Osteuropas an, welche wir schon früher bis an die Grenzen Deutschlands verfolgt haben. Der Urali sch-Baltische Höhenzug, von der Weichsel in einem 20 Meilen langen Querthale zwischen Bromb erg und Danzig durchbrochen, erhebt sich jenseits desselben zu ansehnlichen Höhen; der Turmberg, s.-w. von Danzig, hat eine Höhe von 1030 Fuß und die Rabanne strömt fast wie ein Gebirgsgewässer von ihm herab. Weiter nach Westen hin aber hat der Rücken nur an wenigen Stellen über 500 Fuß Höhe. Der Norbranb verläuft allmählich gegen die Pommersche Küstenebene, der Sübranb bagegen ist etwas schärfer bezeichnet und wird bis Küstrin von den schwer zugänglichen Niederungen der Netze und Warthe begleitet; die Hauptheerstraße von Berlin nach dem Osten verläuft daher auf dem Südrande des Höhenzuges, wo die Ortschaften, fast wie anf Vorgebirgen sich über der Niederung er beben (z. B. Schneidern ü h l — 200', während die Niederung der Netze nicht eben höher als 100 Fuß sein wird). Bei Küstrin nimmt der Sübranb, der sich bis dahin nach Südwesten erstreckt hatte, die Richtung nach Nordwesten an, und die Oder begleitet diesen Rand bis uach Od evberg, wo das Durchbruchsthal beginnt. Anch hier wiederholt sich die oben (S. 410) angedeutete Erscheinung, daß alle den Landrücken durchbrechenden Flüsse eine kurze Strecke den Binnenfuß desselben begleiten und dann in plötzlicher Wendung rechtwinklig gegen die frühere Richtung den Höyenzng durchsetzen. Das Querthal der Oder, bis Stettin sich erstreckend, wo die Küstenebene beginnt, bat eine Länge von etwa 10 Meilen. Zwischen den für die Verhältnisse des Flachlandes
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