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1. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 111

1917 - Leipzig : Freytag
Böhmisch-mährisches Becken. Ill schlagshöhe von kaum mehr als 50 cm. Dort herrscht im Sommer hohe War m e, da sich unter dem Schutze der Gebirge gegen die kalten Nordwinde das regenärmere und wolkenfreiere Becken stark erhitzt. Wirtschaftliche Verhältnisse. Ein solches K1 i m a ist dem Ackerbaue sehr förderlich gewesen. Freilich § 70. unterstützt diesen auch fruchtbarer Boden, der namentlich das ebenere Nordböhmen Acker' und weite Gebiete Mährens bedeckt. Am ertragreichsten ist die Niederung an bau-der mittleren March, die H a n n a, deren wohlhabende Bauern, die H a n n a k e n, vornehmlich Weizen bauen und gute Pferde züchten. Neben Getreide gedeiht in vielen Gegenden die Zuckerrübe und an dereger der Hopfen. Sehr umfangreich ist der Obstbau, besonders in Mähren, in dessen Süden noch Wein gebaut wird. Aber das Becken ist auch reich an Mineralschätzen. Hier liegt eine mächtige Bod0n* Urgebirgsscholle, der Steinkohlen- und braunkohlenführende Formationen auf- sct|nä*ze’ lagern. Jene finden wir besonders an der Beraun, diese an der Eger. In das mähri- dustrie. sehe Odergebiet reicht das schlesische Kohlenlager noch hinein. Verarbeitet werden zunächst die Produkte des Bodens, so das Eisen, das am böhmischen Mittelgebirge gewonnen wird, ferner die Porzellanerde im Egertale und zu Glas die quarzreichen Gesteine im Böhmerwalde. Die Erträge des Ackerlandes bedingen Zuckerfabriken und Bierbrauereien. In den unfruchtbaren Gebirgen im Norden, namentlich im Erzgebirge und in den Sudeten, hat die Verarbeitung von Wolle, Leinen und Baumwolle lebhafte Gewerbtätigkeit erzeugt. Diese industrielle Entwicklung steht im engen Zusammenhange mit der Handel, günstigen Stellung der Länder im mitteleuropäischen Verkehre. Es herrscht ein sehr reger Handel. Zu seiner Förderung sind zahlreiche Schienenwege angelegt. Die böhmisch-mährischen Lande sind infolgedessen die industriereichsten Teile Österreich-Ungarns und kommen in dieser Hinsicht den benachbarten deutschen Gebieten nahezu gleich; sie sind mit 120 Einwohnern auf 1 qkm auch die dichtest bevölkerten der Monarchie. Bewohner und Siedlungen. 0 ^ n 0 8 r a P h i s c h e r Hinsicht bestehen wenig glückliche Ver- §71. hältnisse. Leidenschaftlicher als irgendwo in Österreich wütet dort der Kampf Ethn0“ zwischen Slawen und Deutschen. Ursprünglich wohnten hier die k e 11 i- graphi9' sehen Bojer, die dem Lande Böhmen seinen Namen gegeben haben Sie wurden verdrängt durch die germanischen M a r k o m a n n e n, die zur Zeit der ö erwanderung den slawischen Tschechen weichen mußten. Heute sind die Deutschen m der Minderzahl; die etwa zweimal so zahlreichen Tschechen bemühen sich erfolgreich, ihnen die führende Stellung abzuringen. Die Deutschen wohnen namentlich in den Grenzgebieten sowie in den großen Städten. Schlesien is ast ganz deutsch, nur in seinem Osten wiegen die Polen vor. Politisch zerfällt das Gebiet m das Königreich Böhmen, die Markgrafschaft Mähren und das Herzogtum Schlesien. & Die Hauptstadt des Königreiches Böhmen ist das „goldene“ Prag (233 000) Sied-malensch zu beiden Seiten der Moldau gelegen. Hoch ragt auf dem linken Ufer '“"gen' der prächtige Hradschin, d. i. der Schloßbezirk, auf, der uns an die glänzende B°hmen’ rgangenheit der Stadt erinnert. In Prag wurde von Karl Iv. die erste deutsche
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